Cham Paper Group wird zur Immobilienfirma

Die Cham Paper Group verkauft ihr Spezialpapiergeschäft an die südafrikanische Sappi Limited und konzentriert sich künftig auf ihr Immobiliengeschäft. Die Gruppe entwickelt derzeit das Papieri-Areal in Cham zu einem Stadtquartier.

Das geplante Papieri-Areal in Cham (Visualisierung: Cham Paper Group AG)

Die Cham Paper Group hat am 5. Dezember angekündigt, ihr Spezialpapiergeschäft an die Sappi-Gruppe zu verkaufen. Das Geschäft umfasst die Werke in Carmignano und Condino sowie das Digital-Imaging-Team in Cham. Nach der Veräusserung will sich die Gesellschaft auf ihr Immobiliengeschäft konzentrieren und unter dem Namen «Cham Group» am Markt auftreten.

Der Verkauf zu einem Transaktionswert (Enterprise Value) von 146,5 Millionen CHF werde nach Abzug von Bankkrediten, Verbindlichkeiten und Kosten zu einem Mittelzufluss von 125 Millionen führen, prognostiziert das Unternehmen. Das erhöhe die Flexibilität für die Entwicklung des Papieri-Projekts. Durch die absehbar höhere Eigenkapitalquote sei beispielsweise ein höherer Anteil von Anlageliegenschaften zulasten der Stockwerkeigentumsquote denkbar, teilt die Cham Paper Group mit.

Auch Immobilieninvestitionen über das Papieri-Areal hinaus seien möglich. Auf diesem Fabrikareal im Zentrum von Cham entwickelt die Cham Paper Group derzeit einen elf Hektaren umfassenden neuen Stadtteil. Im Januar sollen zwei Studienaufträge für die ersten beiden Etappen der Arealentwicklung beginnen.

Aktie soll «attraktiver Dividendentitel» werden

Der Verwaltungsrat will die Aktie der Cham Group zu einem attraktiven Dividendentitel machen. Der Generalversammlung werde vorgeschlagen, ab dem Geschäftsjahr 2017 eine Sockeldividende von mindestens 6,00 CHF auszuschütten. Sobald das Papieri-Areal regelmässige Erträge abwerfe – was ab dem Jahr 2022 erwartet wird – soll sich die Dividende am effektiv erzielten Gewinn orientieren, teilt das Unternehmen mit.

Den Verkauf des Spezialpapiergeschäft müssen die Aktionäre auf einer ausserordentlichen Generalversammlung beschliessen. Die Veräusserung verlangt eine Änderung des Gesellschaftszwecks der Cham Paper Group Holding AG, was bedeuetet, dass mindestens zwei Drittel der an der Generalversammlung vertretenen Stimmen den Verkauf gutheissen müssen. Zudem muss die Transaktion noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Mit dem Vollzug der Veräusserung wird im ersten Quartal 2018 gerechnet.

Der Verwaltungsrat habe in den letzten Monaten sämtliche strategische Optionen für das Unternehmen geprüft und betrachtet den Verkauf nun nach eigenen Angaben als «optimale Lösung», heisst es in einer Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens. Das Spezialpapiergeschäft der Cham Paper Group sei zwar profitabel und gut aufgestellt, aber dennoch zu klein, um sich aus eigener Kraft längerfristig am Markt zu behaupten.

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