Basel: Wirtschaftsverbände gegen Wohnungen auf Lysbüchel-Areal
Der Gewerbeverband Basel-Stadt und die Handelskammer beider Basel wenden sich gegen die Entwicklung des Basler Lysbüchel-Areals zu einem Wohnquartier. Sie fordern, dass das Gelände exklusiv dem Industrie und Gewerbe vorbehalten bleibe.
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Der Kanton hat im Jahr 2013 Coop einen Teil des 170.000 qm grossen Lysbüchel-Areals Nahe der Elsässer Grenze mit dem Ziel einer zukünftigen gemischten Nutzung abgekauft. Auch die Miteigentümerin SBB plant Wohnungen. Die Wirtschaftsverbände dagegen fordern, dass das Gelände als Wirtschaftsgebiet erhalten bleibt. Unter dem Titel «Verdichten statt verdrängen» haben der Gewerbeverband Basel-Stadt (GVBS) und die Handelskammer beider Basel nun ihre Ideen für eine Zukunft des Lysbüchel-Areals vorgestellt.
Das Gelände liegt mitten in einem Werkgürtel, der sich vom Schlachthof zum Novartis-Campus bis über den Rhein erstreckt. Wohnnutzungen, wie von Kanton und SBB geplant, hätten in diesem Werkgürtel die Wirkung eines Spaltpilzes und führten mittelfristig zur Verdrängung der Unternehmen, glauben der GVBS und die Handelskammer. Nach Ansicht der Verbände bestehe aber grosses Potenzial für eine Verdichtung: Das Areal biete Platz für neue Werkhallen mit ebenerdigen Zugängen. Die Verbände schlagen den Bau grosser Gewerbehäuser vor, welche die ansässigen Betriebe und neue Firmen beherbergen können. Zudem wäre eine kulturelle Nutzung – beispielsweise durch Clubs oder Bars – denkbar.
Die Eigentümer des Areals haben indes andere Pläne – sie wollen Wohnungen errichten. Grösste Grundeigentümerin ist die SBB mit knapp 70.000 qm, und will ein Gewerbehaus an der Nordecke sowie Wohnungen errichten. Über die Pläne des Kantons, der 34.000 qm in der Industriezone hält, ist wenig bekannt: Der Kanton denkt über eine Primarschule auf dem Areal nach und das bestehende Parkhaus soll einer Wohnüberbauung weichen. Die Stiftung Habitat, die rund 12.000 qm in der Zone 5a besitzt, will ihre bestehenden Wohnbauten ergänzen. (ah)