Zürich: Wohnsiedlung über dem Tramdepot Hard
Beim Escher-Wyss-Platz will die Stadt Zürich ein Grossprojekt realisieren: Das Tramdepot Hard soll teilweise durch einen Neubau ersetzt werden, und über dem neuen Depot ist eine Siedlung mit 193 Wohnungen geplant.

Das Tramdepot Hard beim Escher-Wyss-Platz steht teilweise unter Denkmalschutz, wird aber den baulichen und betrieblichen Anforderungen nicht mehr gerecht. Daher sollen der nicht geschützte Depot-Teil durch einen Neubau ersetzt und die geschützten Bauten instandgesetzt werden, so die Stadt Zürich. Um die Parzelle optimal auszunutzen, ist über dem neuen Depot der Bau einer Wohnsiedlung mit 193 Einheiten geplant.
Bereits 2014/15 hatte das Amt für Hochbauten dafür einen Architekturwettbewerb durchgeführt, aus dem Morger und Dettli Architekten aus Basel (heute Morger Partner Architekten) als Sieger hervorgegangen waren.
Zwei Hochhäuser mit 136 Wohnungen
Die Siedlung «Depot Hard» gliedert sich in mehrere Gebäudeteile: In den beiden Längsseiten des Sockelbaus sind Gewerberäume zur Hardturmstrasse hin sowie Ateliers und 15 1,5- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen zum Limmatuferweg hin untergebracht. Das Dach der Depot-Einstellhalle – das dritte Obergeschoss der Überbauung – wird als Innenhof für die Wohnsiedlung genutzt.
Der Hof wird an den Längsseiten begrenzt durch 42 Townhouses: Das sind Maisonette-Wohnungen, von denen die meisten 3,5 Zimmer aufweisen. Weitere 136 Geschosswohnungen entstehen in den beiden 68 und 65 Meter hohen Hochhäusern Ost und West. Den Schwerpunkt des Wohnungsangebots machen 3,5- und 4,5 -Zimmer-Wohnungen aus. Vorgesehen ist eine Velogarage im Untergeschoss mit Platz für über 650 Fahrräder.
Die Nettomieten werden auf der Basis der Kostenmiete kalkuliert, teilt die Stadt Zürich weiter mit. Die Durchschnittsmieten werden sich gemäss heutigen Berechnungen auf 1.910 CHF für eine 3,5-Zimmer-Wohnung und auf 2.090 CHF für eine 4,5-Zimmer-Wohnung mit Wohnflächen von 85 und 97 qm belaufen.
Die neue Tramhalle wird zusammen mit dem denkmalgeschützten Depot-Teil Abstellplatz für insgesamt 25 Tramzüge bieten. Zusätzlich entstehen im Sockelbau und in den denkmalgeschützten Gebäudebereichen Räume, unter anderem für Büros, Garderoben, Pausenräume und Lager.
Kosten von über 200 Millionen CHF
Der Stadtrat beantragt für das neue Tramdepot und die Wohnsiedlung einen Kredit von 203,5 Millionen CHF, wobei 127,4 Millionen auf die Wohnsiedlung entfallen. Das Projekt werde aber nur realisiert, wenn der Zürcher Verkehrsverbund die Kosten für das Depot übernimmt, so die Stadt Zürich.
Stimmt der Gemeinderat zu, entscheiden die Stimmberechtigten darüber voraussichtlich im Februar 2020. Läuft alles wie geplant, kann der Rückbau des alten, nicht geschützten Depot-Teils im Herbst 2020 beginnen. Die ersten Wohnungen sollen im Herbst 2025 bezugsbereit sein, und das Tramdepot soll im Frühling 2026 in Betrieb genommen werden. (ah)