Bern: Fast 31 Millionen für das Gaswerkareal

Wenn der Berner Stadtrat der Vorlage zustimmt, sollen die Stimmberechtigten im Februar 2020 über den Kauf des Geländes entscheiden.

Auf dem Gaswerkareal wurde bis in die 1970er Jahre aus Kohle Gas hergestellt. Seit rund 50 Jahren liegt das Areal, das stark mit Schadstoffen belastet ist, weitgehend brach und wird vorwiegend als Lagerfläche und Parkplatz zwischengenutzt.

Energie Wasser Bern (EWB) als Grundeigentümerin plante zunächst, die Altlastensanierung mit einem Bauprojekt zu verbinden und hat dazu mit Losinger Marrazi eine Vereinbarung einer Projektentwicklung abgeschlossen.

Dagegen wehrte sich der Stadtrat; die Stadt will das zentrumsnahe Areal selbst entwickeln. Entstehen sollen Wohnungen, Flächen für Gewerbe und Kultur sowie öffentliche Freiräume. Dazu muss die Stadt der EWB das Areal aber abgekaufen.

Wie die Stadt Bern mitteilt, sei ein Kaufvertrag ausgehandelt worden. Der Kaufpreis betrage insgesamt 30,76 Millionen CHF. Die Summe umfasst den Preis für das Land und die Bestandesbauten sowie eine Entschädigung von insgesamt 1,95 Millionen für Planungsvorleistungen von EWB und Losinger Marazzi. Unabhängig vom Kaufgeschäft muss EWB die Altlasten auf eigene Kosten im Umfang von geschätzten 19,8 Millionen sanieren.

Um das Areal zu entwickeln, muss es umgezont werden; derzeit befinde es sich in einer Zone für öffentliche Nutzungen.  Weil das Grundstück noch nicht umgezont sei und daher der Kaufpreis über dem aktuellen Grundstückswert liege, gehe die Stadt ein gewisses Risiko ein, heisst es in der Mitteilung weiter. Ob der Landwert künftig steige, sei noch ungewiss und hänge wesentlich davon ab, ob und wie das Land umgezont wird.

Über die Zonenplanänderung wie auch über eine allfällige Abgabe im Baurecht und über Investitionen der Stadt Bern müssen die Stimmberechtigten befinden. (ah)