Berninvest erwartet geringe Mietzinsausfälle wegen Covid-19
Berninvest hat für die Immobilienfonds Immo Helvetic und Good Buildings eine Bandbreite der möglichen Mietzinsausfälle berechnet, die die Fonds aufgrund der Covid-19-Pandemie treffen könnte.
Man habe bei beiden Fondsportfolios ein Best- und ein Worst-Case-Szenario der möglichen Mietzinsausfälle pro Monat berechnet. Dabei sei man davon ausgegangen, dass Mieter aus Sektoren wie Gastronomie, Retail oder Freizeitbetriebe den Mietzins teilweise oder vollumfänglich nicht mehr bezahlen müssen oder können. Bei der Dauer des «Lockdowns» habe man eine Zeitspanne bis Mitte 2020 angenommen, so Berninvest.
Als gesamtschweizerischer Immobilienfonds dürfte der Immo Helvetic von der Corona-Krise nur marginal tangiert sein, lautet die Einschätzung der Fondsleitung. 70% der jährlichen Mietzinseinnahmen stammten aus Wohnnutzung und nur rund 7% aus Branchen bzw. von Mietern, die vom Lockdown betroffenen sind. Bei den laufenden Bauprojekte werde weitergearbeitet, sie können mit den empfohlenen Vorsichtsmassnahmen fertig gestellt werden. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet Berninvest zum aktuellen Zeitpunkt als direkte Folge von Covid-19 für den Immo Helvetic einen potenzieller Mietzinsausfall von rund 2 bis 3%.
Ob die für Ende April geplante Kapitalerhöhung stattfinden wird, ist noch ungewiss. Die Fondsleitung will die Lage Mitte April beurteilen und behält sich vor, die Emission zu verschieben. Die Kapitalerhöhung sollte vom 27. April bis zum 8. Mai 2020 ablaufen, geplant war eine Erhöhung des Fondsvermögens um rund 72 Millionen CHF.
Beim Good Buildings Swiss Real Estate Fund stammen mehr als 80% der Mietzinseinnahmen aus reiner Wohnnutzung, nur rund 3% der Mietzinse sind nach Angaben der Fondsleitung vom Betriebsverbot aufgrund der Corona-Pandemie betroffen. Als direkte Folge der Corona-Krise sei im aktuellen Geschäftsjahr ein potenzieller Mietzinsausfall von rund 0,5% bis 1,25% zu erwarten.
Man stehe in ständigem Kontakt mit den Liegenschaftsverwaltungen und habe diese angewiesen, entgegen des üblichen Prozess bei ausbleibenden Mietzinszahlungen, bis auf weiteres auf Kündigungsandrohungen, Kündigungen und Inkassomassnahmen zu verzichten. Stattdessen suche man individuelle Lösungen wie Mietzinsstundungen, so Berninvest. Dabei orientiere man sich an den Empfehlungen und Vorgaben des Bundes. (ah)