Büromarkt: Leerstände steigen
Die Leerstände von Büros in grossen Schweizer Städten sind im vergangenen Jahr gestiegen, heisst es in der neuen Büromarktstudie von JLL. Das Angebot an verfügbaren Büroflächen in Zürich, Genf, Bern, Lausanne und Basel wuchs um rund vier Prozent auf 706.000 qm - es sind die höchsten Leerstände seit über zehn Jahren.
Am stärksten sind die Leerstände in der Region Bern gestiegen: In und um die Hauptstadt erhöhte sich das Angebot an Büroflächen um gut ein Viertel auf rund 63.000 qm. Dennoch sei das Angebot im Verhältnis zum geschätzten Gesamtbestand mit 2,2 Prozent nach wie vor tief. JLL rechnet allerdings für die kommenden Jahre mit steigenden Leerständen aufgrund von Neubauten und Umzügen.
Im mit Abstand grössten Büromarkt Zürich stiegen die angebotenen Flächen leicht um zwei Prozent auf 398.000 qm. Die Angebotsquote belief sich auf 5,2 Prozent des Gesamtbestands an Büroflächen. In der Innenstadt hätten die Leerstände mit einem Rückgang von 7,3 Prozent ihren Zenit überschritten, so JLL.
Der Genfer Büromarkt befindet sich laut JLL in einer zyklischen Abkühlungsphase. Die angebotenen Flächen stiegen im letzten Jahr um 7,2 Prozent auf 170.000 qm, was einer Angebotsquote von 5,1 Prozent entspricht. Gleichzeitig fiel die Spitzenmiete um 5,4 Prozent auf 875 CHF/qm/Jahr.
Basel ist die einzige Stadt, in der im letzten Jahr der Büroleerstand zurückging. Das Angebot an verfügbaren Büroflächen schrumpfte um knapp 13 Prozent auf 41.000 qm. Die Angebotsquote fiel auf unter zwei Prozent. Insbesondere moderne Flächen von mehr als 1.000 qm an zentralen Lagen werden derzeit kaum angeboten.
Die angebotenen Büroflächen in der Stadt Lausanne und dem angrenzenden zentralen Geschäftsgebiet stiegen in den ersten zehn Monaten von 2015 um etwa 1,9 Prozent auf 35.100 qm an. Dennoch bleibt der Büromarkt Lausanne mit einer Angebotsquote von unter zwei Prozent ein knapper Markt.
Nach Ansicht von JLL ist der in den letzten Jahren beobachtete Anstieg der Büroleerstände in der Schweiz kein zyklisches Phänomen. Die Büro-Leerstände dürften auch mittelfristig erhöht bleiben, insbesondere in Zürich und Genf. JLL sieht deshalb einen nachhaltigen Paradigmenwechsel von einem knappen und engen Büromarkt zu einem offenen und expansiven Büromarkt. (ah)