Mobimo erwartet steigenden Leerstand
Mobimo erwartet für das erste Halbjahr einen auf rund 5,5% angestiegenen Leerstand. Die Erstvermietung von kommerziellen Flächen verlangsame sich.
Wie die Immobiliengesellschaft Mobimo in einem Business Update mitteilt, zeigt sich infolge des Lockdowns nachfrageseitig derzeit eine Zurückhaltung bei der Anmietung kommerzieller Flächen. Per Mitte Jahr werden diese Stagnation sowie der Übergang der Liegenschaften des Mattenhof-Quartiers in Kriens in das Anlageportfolio voraussichtlich zu einem Leerstand in der Grössenordnung von 5,5% führen, prognostiziert das Unternehmen. Ende Dezember 2019 lag der Leerstand noch bei 3,8%.
Im Wohnungsmarkt habe die Dynamik dagegen kaum nachgelassen; im Aeschbachquartier sei Anfang
April die letzte Wohnung vermietet worden, so Mobimo. Auch die Nachfrage nach Stockwerkeigentum und bei der Entwicklung für Dritte sei kein Rückgang zu verzeichnen. Im Mai starteten den Angaben zufolge die Bauarbeiten für die 30 Eigentumswohnungen in Meggen. Hiervon seien bereits 40% der Wohnungen und 100% der Gewerbeflächen reserviert.
Erwartete Mietertragseinbussen: «oberer, einstelliger Millionenbetrag»
Die coronabedingten Mietertragseinbussen werden sich Mobimo zufolge voraussichtlich auf einen Millionenbetrag im oberen einstelligen Bereich belaufen. Der Betrag umfasse nur zu einem kleinen Teil bereits jetzt abschliessend geregelte Erlasse. Er beinhalte überwiegend künftige, im Rahmen von laufenden Verhandlungen erfolgende Vereinbarungen, so das Unternehmen.
Das Anlageportfolio der Immobiliengesellschaft besteht aus 59 Geschäftsliegenschaften, 41 Wohnliegenschaften und einem Marktwert von 2,6 Milliarden CHF. Wohnliegenschaften machen 47% des Werts des Anlageportfolios aus und steuern 39% zum Mietertrag bei. Da die Wohnungen mehrheitlich im mittleren bis tieferen Preissegment angesiedelt sind, erwartet Mobimo im Wohnportfolio kaum Auswirkungen der Corona-Krise.
Mietzinserlasse für Gastronomen und Kleinunternehmer
Etwas über 20% des Mietertrags der Anlageobjekte erwirtschaftet Mobimo mit Nutzungsarten wie Detailhandel, Hotel und Gastronomie. Davon sei insbesondere der Bereich Hotel und Gastronomie (10% der Mieteinnahmen) vom Lockdown stark betroffen, so die Immobiliengesellschaft. Bei der Nutzungsart Detailhandel (Anteil gut 11%) habe sich der Lockdown vor allem auf die Non-Food-Anbieter ausgewirkt, die rund 80% der Kategorie ausmachen. Mittlerweile seien die Betriebe fast überall wieder geöffnet.
Geschäftsmietern mit einem Nettomietzins unter 5.000 CHF und Wiedereröffnung am 27. April 2020 erlasse man die Miete der Monate April und Mai. Gastronomieanbieter in den grossen Quartieren würden ebenfalls mit einem zweimonatigen Mietzinserlass entlastet, ebenso Restaurants oder Cafés in anderen Liegenschaften mit einem Mietzins unter 5.000 CHF. Mit den Mietern grösserer Flächen wüerden individuelle Vereinbarungen ausgehandelt.
Am 31. Juli publiziert Mobimo das Halbjahresergebnis. Dann will das Unternehmen umfassendere Aussagen über die Auswirkungen der Coronakrise machen. Aufgrund des hochwertigen Anlageportfolios, der bezüglich Nutzung breit abgestützten Entwicklungspipeline, des hohen Digitalisierungsgrads und der soliden Bilanz blicke man weiterhin zuversichtlich in die Zukunft, betont die Immobilienfirma. (ah)