CSL registriert sanfte Landung im Immobilienmarkt
Im Büromarkt sinken die Leerstände und die Preise ziehen an, im Wohnmarkt bleiben die Preise stabil oder sinken leicht: Das Immobilienberatungsunternehmen CSL registriert mit Blick auf den Schweizer Immobilienmarkt des vergangenen Jahres eine sanfte Landung und ein Abschied von den Extremen, die noch 2014 bestimmt hatten.

Der rekordtiefe Referenzzinssatz stelle allerdings ein Risiko für die Stabilität des Wohnmarkts dar, heisst es im Ende März publizierten Immobilienmarktbericht Schweiz 2016. Steige der Zinssatz künftig rasch an, geraten sowohl Mieter als auch Investoren in Zugzwang, hält CSL Immobilien fest.
Büromarkt: Sinkender Leerstand
2014 hatte der Schweizer Büromarkt mit rund 2,25 Mio. qm verfügbarer Fläche einen langjährigen Höchststand erreicht. 2015 setzte allerdings eine Gegenbewegung ein: Mit 1,74 Mio. qm verfügbarer Fläche bewegte sich das Angebot deutlich nach unten. Die Angebotsziffer sank von 5,6 auf 4,3 Prozent. Auch in dem von starkem Überangebot geprägten Wirtschaftsraum Zürich gingen die verfügbaren Flächen von 827.000 qm auf 727.000 qm zurück.
Die mittleren Mietpreise im Büromarkt des Wirtschaftsraums Zürich stiegen 2015 in den allermeisten Gebieten aufgrund des sinkenden Angebots leicht an. Die Topmieten landesweit werden weiterhin im Zürcher Central Business District mit 850 CHF/qm/Jahr sowie im Genfer Zentrum mit 900 CHF/qm/Jahr bezahlt.
Für 2016 und 2017 erwartet CSL Immobilien auf dem Büromarkt landesweit einen weiteren moderaten Rückgang der Leerstandsquoten. Eine Ausnahme ist der Wirtschaftsraum Zürich, wo bald neue, grössere Büroliegenschaften wie das Ambassador House auf den Markt kommen werden.
Wohnen: Mietzinse stagnieren auf hohem Niveau
Im Wohnmarkt des Wirtschaftsraums Zürich bleiben die mittleren Mietzinse in einer Mehrzahl der Gebiete auf Vorjahresniveau. Die mittleren Kaufpreise dagegen stiegen durchs Band leicht an. Eine Ausnahme im Eigentumsbereich stellen Wohnungen im obersten Preisbereich dar, die weiterhin unter starkem Druck stehen.
Für 2016 und 2017 rechnet CSL im Wohnmarkt landesweit mit einer weiterhin moderaten Preisentwicklung. Dazu beitragen werde ein steigendes Angebot, das sich auf der Basis einer zunehmenden Zahl von Baubewilligungen bereits abzeichne.
Investmentmarkt: Sinkflug der Renditen
Im Investmentmarkt macht sich zurzeit weiterhin der durch mangelnde Alternativen gestützte Anlagedruck bemerkbar. Für Büroliegenschaften an bester Lage (Lageklasse A) sind die Investoren laut CSL mit einer Nettorendite von 2,75 Prozent zufrieden (Vorjahr: 3,2%).
In Lageklasse B ist die Renditeerwartung noch deutlicher von 4,2 auf 3,5 Prozent gesunken. Einzig bei den Klasse-C-Liegenschaften resultierte eine Zunahme der Renditeerwartung auf 6,75 Prozent. Für eine Wohnüberbauung der A-Klasse wird im Schnitt nur noch eine Nettorendite von 2,25 Prozent erwartet. (ah)
Eine ausführliche Besprechung des CSL-Immobilienmarktberichts 2016 lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Immobilienbriefs.