RICS-Studie: Gewerbe-Immobilien sind überteuert
87 Prozent der RICS-Switzerland-Mitglieder sind überzeugt, dass Schweizer Gewerbeimmobilien überteuert sind. Zu diesem Ergebnis kommt der Switzerland Commercial Property Monitor Q1 2016 der Royal Institution of Chartered Surveyers (RICS), für den die 500 RICS-Einzelmitglieder der Schweiz befragt wurden. Im vierten Quartal 2015 hielten noch 71 Prozent der Experten die Gewerbeimmobilien für zu teuer.
Dem Switzerland Commercial Property Monitor Q1 2016 zufolge nahm die Investitionsnachfrage – nach einer leichten Erholung im vierten Quartal 2015 – im ersten Quartal 2016 wieder ab. Sechs von zehn der befragten Experten gehen davon aus, dass sich der Markt derzeit in der frühen bis mittleren Phase eines Abschwungs befindet.
Sowohl der Occupier Sentiment Index (OSI) als auch der Investment Sentiment Index (ISI), welche die Dynamik der Schweizer Miet- und Investoren-Märkte messen, weisen laut einer Medienmitteilung der RICS eine deutlich negative Entwicklung zwischen Q4 2015 und Q1 2016 auf. Der OSI nahm zwischen Q4 2015 und Q1 2016 um 28 Prozent (von -41 bis -32) ab, der ISI gar um 33 Prozent (von -16 bis -12).
Aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Mietraum in allen Segmenten und dem wachsenden Angebot an Mietfläche – vor allem im Bereich der Büroimmobilien – wird erwartet, dass die Mieten stark sinken und die Vermieter attraktive Sonderkonditionen anbieten werden.
Der Rückgang bei den Investitionen sei vor allem auf die geringere Nachfrage der lokalen wie der internationalen Käufer zurückzuführen.
Die RICS-Experten rechnen weiter damit, dass sowohl Anlagewerte als auch Mieten an Toplagen weniger stark sinken werden als in zweitrangigen Märkten. Erstklassige Industrie- und Büroimmobilien werden darunter am wenigsten leiden.
Der Berufsverband RICS ist seit 2003 in der Schweiz vertreten. Derzeit hat RICS Switzerland über 500 Mitglieder, 18 Unternehmen tragen das Zertifikat Regulated by RICS. (ah)
