Bern: Bürohaus soll zur Schule werden
Die Stadt Bern will in einer leerstehenden Büroliegenschaft der Axa Anlagestiftung neuen Schulraum schaffen.

Im Baumgartenquartier im Osten von Bern fehlt Schulraum. Daher plant der Gemeinderat ein Oberstufenzentrum in leerstehenden Büroräumen an der Nussbaumstrasse 29 und im Turm 6 und 7. In diesen Liegenschaften, die der Axa Anlagestiftung gehören, seien grössere Flächen zur Miete verfügbar, teilt die Stadt Bern mit. Man habe bereits abgeklärt, dass die Büroimmobilie geeignet sei, den Schulraumbedarf einer Oberstufenschule mit maximal 18 Klassen zu decken und auch für eine längere Dauer als Schulnutzung in Frage komme.
Bis die neue Volksschule Baumgarten in dem Bürohaus den Betrieb aufnehmen kann, sind allerdings einige Umbauarbeiten nötig. Die Räumlichkeiten an der Nussbaumstrasse weisen laut Mitteilung der Stadt Bern weder Innenwände, Bodenbeläge noch eine vollständige Haustechnikinstallation auf. Diesen Umstand wolle man nutzen und die Anordnung der Räume nach einem modernen pädagogischen Konzept gestalten, teilt die Stadt mit: Die Schülerinnen und Schülern sollen neben Unterrichts- und Fachräumen auch persönliche Arbeitsplätze erhalten. Weiter will die Stadt Bern u.a. die Dachterrassen aufwerten und Flächen im Inneren des Gebäudes als Pausenräume bereitstellen.
Für den Einbau der Schule in das Dienstleistungsgebäude sowie für den Bau einer neuen Turnhalle sei ein Baukredit von gesamthaft 24,5 Mio. CHF notwendig, so die Stadt Bern. Die Axa Anlagestiftung habe vertraglich zugesichert, sich an den Baukosten an ihrer Liegenschaft mit 5,5 Mio. zu beteiligen, somit muss die Stadt Bern für 19 Mio. aufkommen. Für die Miete der Räumlichkeiten über 25 Jahre beantragt der Gemeinderat zudem einen Verpflichtungskredit in Höhe von 29,5 Mio.
Die Stimmberechtigten werden voraussichtlich im Mai 2022 über das Vorhaben abstimmen. Die Volksschule Baumgarten soll zum Schuljahresbeginn 2023/24 den Betrieb aufnehmen können. Stadtpräsident Alec von Graffenried sagte, dass der Gemeinderat künftig vermehrt leerstehende Büroflächen als Schulraum in Betracht ziehen wolle. (ah)