Wohnungsmarkt: Situation entspannt sich
Die Situation auf dem Schweizer Wohnungsmarkt hat sich laut einer Untersuchung des Bundesamtes für Wohnungswesen 2015 weiter beruhigt. In den Brennpunkten Genferseeregion, Zürich und Zentralschweiz bleibe der Markt aber sehr angespannt.

Mit der Abnahme des Wanderungssaldos aus den EU-/EFTA-Staaten war im Jahr 2015 eine Entspannung zu erwarten, schreibt das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO). Tatsächlich hielt das Angebotswachstum 2015 mit der Haushaltszunahme sowohl im Miet- als auch im Wohneigentumsbereich Schritt. Dies habe zu einem Rückgang der Knappheit gegenüber 2014 sowohl auf dem Mietwohnungs- als auch auf dem Wohneigentumsmarkt geführt. Nichtsdestotrotz ist die Situation vor allem in der Zentralschweiz, der Grossregion Zürich, der Region um Yverdon-les-Bains sowie neustens auch der Region Bern/Thun weiter angespannt.
Im Mietwohnungsmarkt, auf welchen sich die Wohnungsproduktion verstärkt fokussiert, beschränkt sich die Entspannung noch auf die teuren Angebote, stellt das BWO fest. Der Unterschied zwischen den Marktsituationen ist somit je nach Preissegment äusserst ausgeprägt. In der Ostschweiz und im Tessin seien hingegen deutlich entspannte Mietwohnungsmärkte in allen Segmenten zu beobachten.
Auch im Bereich des Wohneigentums sind alle regionalen Märkte mit Ausnahme des Tessins und der Westschweiz noch deutlich vom Gleichgewicht entfernt. Das Preiswachstum sei aber wegen des bisher erreichten hohen Niveaus sowie der begrenzten Kaufkraft in Kombination mit erhöhten Anforderungen an die Finanzierung zu einem Halt gekommen. In der Région lémanique sind die Preise sogar deutlich gefallen, so das BWO. Bei ausreichender Bautätigkeit und moderatem Haushaltswachstum sollte der Weg ins Gleichgewicht nicht allzu lang sein, prognostiziert das Bundesamt.
Weiterer Rückgang für 2016 erwartet
Auch für 2016 zeichnet sich eine schwächere Zunahme der Nachfrage der ausländischen Haushalte auf dem Wohnungsmarkt ab; in den ersten vier Monaten des Jahres ging der Wanderungssaldo aus dem EU-/EFTA-Raum um ein Drittel zurück. Eine weitere Entspannung für 2016 scheint bei gleichbleibender Bautätigkeit wahrscheinlich, so das BWO.
Wie das Bundesamt weiter schreibt, machten die ausländischen Haushalte heute etwa die Hälfte des gesamten Haushaltswachstums aus, womit sie den Markt deutlich beeinflussen. Die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt hänge somit stark vom Ausmass der Zuwanderung und der weiteren Bautätigkeit ab. (ah)