UBS wird Credit Suisse übernehmen
Am Sonntagabend zeichnete sich die Rettung für die kriselnde Grossbank Credit Suisse ab. UBS wird die Rivalin übernehmen, die Nationalbank unterstützt den Deal mit Liquiditätshilfen.
In einem tagelangen Verhandlungsmarathon hatten Vertreter von Credit Suisse und UBS, der Schweizer Nationalbank (SNB), der Regierung und der Finanzaufsicht Finma an einer Lösung zur Rettung der krisengeschüttelten Credit Suisse gearbeitet. Die ist am Sonntagabend gefunden worden: Die UBS wird die Wettbewerberin für drei Milliarden CHF übernehmen. Die SNB stellt umfangreiche Liquiditätshilfen für beide Banken bereit. Der bisherige Verwaltungsratschef von Credit Suisse, Colm Kelleher, wird Präsident der neuen Bank, UBS-Chef Ralph Hamers wird CEO. Unbestätigten Medienberichten zufolge könnten im Zuge des Zusammenschlusses 10.000 Stellen abgebaut werden.
Darlehen von 100 Milliarden CHF
Beide Banken haben laut SNB uneingeschränkten Zugang zu den bestehenden Fazilitäten, über die sie bei der SNB Liquidität beziehen können. Zudem können Credit Suisse und UBS ein mit einem Konkursprivileg gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen in der Höhe von insgesamt bis zu 100 Mrd. CHF, dies basiert auf der Notverordnung des Bundesrates. Zusätzlich kann die SNB der Credit Suisse ein mit einer Ausfallgarantie des Bundes gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen von bis zu 100 Mrd. CHF gewähren.
UBS lehnte Fusion zunächst ab
Die Credit Suisse war in der vergangenen Woche – auch in Folge internationaler Bankturbulenzen – in schweres Fahrwasser geraten. Schon früh war über eine Übernahme durch die UBS spekuliert worden, diese hatte das aber zunächst abgelehnt. Bei dem Zusammenschluss von Credit Suisse und UBS handelt es sich um die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren. Dabei entsteht eines der grössten systemrelevanten Finanzinstitute in Europa. Die Credit Suisse ist einer der weltweit grössten Vermögensverwalter und gehört zu den 30 global systemrelevanten Banken, deren Ausfall das internationale Finanzsystem erschüttern würde.
«Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS konnte in dieser ausserordentlichen Situation eine Lösung zur Sicherung der Finanzstabilität und zum Schutz der Schweizer Volkswirtschaft gefunden werden», so die SNB in einem Communiqué. (ah)
