Implenia bestätigt Guidance für Gesamtjahr
Das grösste Schweizer Bauunternehmen blieb im 1. Halbjahr wie erwartet unter dem Gewinn des Vorjahres, sieht sich nach der Wincasa-Übernahme aber auf Kurs, die bereits kommunizierten Ziele zu erreichen.

Implenia hat im ersten Halbjahr ein EBIT von 49,9 Mio. CHF erwirtschaftet. Damit wurde der Vergleichswert des Vorjahres (95,1 Mio. CHF) zwar weit verfehlt, der Baukonzern bestätigt aber das kommunizierte Ziel von einem Betriebsgewinn im Bereich von 120 Mio. CHF im Gesamtjahr. Bei der Vorlage der Geschäftsberichts 2022 hatte Implenia bereits darauf hingewiesen, dass die Zahlen stark von Projekt-Verkäufen der Sparte Real Estate beeinflusst waren, die sich im neuen Jahr nicht wiederholen würden.
Immobiliensparte bleibt bei EBIT-Ziel von 40 Mio. CHF
Im 1. Halbjahr 2023 erzielte die Division Real Estate ein EBIT von 16,1 Mio. CHF, nach 75,6 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Die Immobiliensparte sei auf Kurs, um das für 2023 angestrebte EBIT-Ziel von über 40 Mio. CHF mittels geplanter Transaktionen zu erreichen. Es ist die einzige der vier Implenia-Divisionen, die eine eigene EBIT-Guidance ausweist. Der Buchwert des bestehenden Real-Estate-Portfolios stieg von 129,9 auf 158,8 Mio. CHF. Zum Jahresende 2022 lag der Markwert bei 351 Mio. CHF. «Die Partnerschaft mit Ina Invest entwickelte sich weiterhin erfolgreich», schreibt Implenia ausserdem.
Umsatz währungsbereinigt gestiegen
Der Konzernumsatz lag mit 1,73 Mrd. CHF auf Vorjahresniveau (1,77 Mrd.), währungsbereinigt betrug er 1,81 Mrd. CHF. Der Auftragsbestand erhöhte sich von 7,1 auf 7,3 Mrd. CHF, währungsbereinigt auf 7,5 Mrd. CHF.
Wincasa: Ergebnisbeitrag schon 2023
Alle Sparten seien im Halbjahr profitabel gewesen, heisst es. Die Division Buildings steigerte die operative Leistung auf Stufe EBIT exklusive Wincasa von 17,6 Mio.auf 19,8 Mio. CHF. Unter Einbezug der Transaktions- und Integrationskosten sowie der PPA-Abschreibungen aus der Übernahme von Wincasa lag das ausgewiesene EBIT bei 18,2 Mio. CHF. Für das Gesamtjahr erwartet die Division bereits einen positiven EBIT-Beitrag aus der Wincasa-Transaktion – auch unter Berücksichtigung der Transaktionskosten und PPA-Abschreibungen. «Die Akquisition stärkt das Umsatz- und Margenprofil der ganzen Firma», sagte CEO André Wyss im Rahmen der Analystenkonferenz. Eine noch ausstehende Tranche des Kaufpreises für Wincasa von 71,6 Mio. CHF wird gemäss Vereinbarung Anfang 2024 fällig. Die Eingliederung des Immobiliendienstleisters als rechtlich und operationell selbständige Einheit innerhalb der Division Buildings verlaufe nach Plan, teilt Implenia mit. Der Umsatz der Building-Sparte stieg von 851 auf 906 Mio. CHF. Der Auftragsbestand war mit 2,81 Mrd. CHF (H1 2022: 3,14 Mrd.) «trotz herausforderndem Marktumfeld auf hohem Niveau und weiterhin von guter Qualität».
Eigenkapitalquote gesteigert
Trotz Dividendenauszahlung im März hat Implenia das Eigenkapital im ersten Halbjahr um 18,7 Mio. auf 501,4 Mio. CHF erhöht. Die Eigenkapitalquote wurde im Verlauf des Halbjahres von 17,5% auf 18,0% gesteigert. «Das Halbjahresergebnis ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg, die Eigenkapitalquote nachhaltig auf über 20% zu verbessern», schreibt Implenia in einer Mitteilung.
Für das Gesamtjahr 2023 bestätigt Implenia nicht nur das EBIT-Ziel, sondern auch die Prognose für die Eigenkapitalquote von über 20%. Mittelfristig wird weiterhin eine Quote von 25% anvisiert. Die Gruppe hat ausserdem das Ziel, mittelfristig eine EBIT-Marge von ungefähr 3,5% und mittel- bis langfristig von über 4,5% zu erreichen. (aw)