Minergie überarbeitet Gebäudestandards
Zum Jahresbeginn hat der Minergie-Verein die drei Gebäudestandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A umfassend überarbeitet. Zudem wurden die neuen Produkte MQS Bau und MQS Betrieb lanciert.
Mit den überarbeiteten Standards wolle man wichtige technische Innovationen aufnehmen und Wegbereiter für die nachhaltige Entwicklung der Schweizer Baukultur bleiben, teilt Minergie mit.
Die drei Minergie-Baustandards werden nach Energieeffizienz unterschieden und erfüllen bereits die kommenden kantonalen Energiegesetze (MuKEn 2014). Neu eingeführt wurde nun eine Gesamtenergiebilanz, die sämtliche im Gebäude verbrauchte Elektrizität berücksichtigt. Alle Neubauten decken künftig einen Teil ihres Energieverbrauchs selbst, in der Regel durch Sonnenenergie. Beim Innovations-Standard Minergie-A ist die Eigenproduktion sogar grösser als der Jahresenergiebedarf.
Bei zertifizierten Neubauten sind keine fossilen Feuerungen mehr erlaubt; indirekte fossile Belastungen in Strom und Fernwärme bleiben aber zulässig. Bei Grossbauten und Minergie-A wird ein Energie-Monitoring eingeführt. Der Mehraufwand in Planung und Bau von Minergie-Bauten bleibe dank einer Beschränkung auf wenige, wirksame Anforderungen vergleichsweise gering, heisst es beim Verein.
Zertifizierung von Sanierungen
Die neuen Produkte MQS Bau und MQS Betrieb sollen zudem gewährleisten, dass Gebäude «nicht nur überdurchschnittlich gut geplant, sondern auch mängelfrei gebaut und hoch effizient betrieben werden».
Für die Sanierung von Gebäuden wurde ausserdem ein Zertifizierungsweg entwickelt, der fünf Systemlösungen umfasst. Diese Lösungen kombinieren Massnahmen in den Bereichen Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Die Umsetzung der Sanierung kann in Etappen über mehrere Jahre erfolgen.
Wie der Verein mitteilt, sind schweizweit mehr als 43.000 Gebäude zertifiziert. Der Anteil Minergie-Bauten am gesamten Neubauvolumen liegt je nach Region bei über 25 Prozent.