Basel: Altlasten auf Klybeck-Areal «lösbare Aufgabe»

Die beiden Investoren des ehemaligen Chemie-Areals, auf dem eines der grössten Quartierprojekte der Schweiz geplant ist, werben mit einer Transparenzoffensive um das Vertrauen der Bevölkerung.

Klybeck-Areal Bildungszentrum
Das von der Chemie-Industrie geprägte Klybeck-Areal soll ein neuer Basler Stadtteil werden (Quelle: Rhystadt)

Rhystadt und Swiss Life, die beiden Eigentümerinnen des Industrieareals Klybeck in Basel, haben eine Informationsoffensive bezüglich der Altlasten auf dem ehemaligen Chemie-Areal gestartet. Im Zuge der Vorbereitung des Richtprojekts sollen die Ergebnisse von Analysen in den einzelnen Arealteilen veröffentlicht werden, kündigten die Investoren auf einer Pressekonferenz an. Damit wollen sie die «Grundlage für einen sachlichen Dialog schaffen». Der Umgang mit den Belastungen des ehemaligen Chemie-Areals, das zu einem neuen Wohn- und Arbeitsquartier werden soll, hatten in der Vergangenheit immer wieder zu öffentlicher Kritik geführt.

Inzwischen bestehe ein umfangreiches Bild über die Belastungssituation in ihren Arealteilen, sowohl im Untergrund als auch in den Gebäuden, so Rhystadt und Swiss Life. Im Boden liege derzeit nur eine sanierungspflichtige Altlast vor. Dabei handelt es sich um einen Chlorbenzolschaden im Areal 3 von Swiss Life. Dessen Sanierung werde derzeit von der Voreigentümerin BASF vorbereitet. Bei den Gebäuden sei die Belastungssituation sehr unterschiedlich. Einige Liegenschaften könnten schon heute neu genutzt werden. In anderen Gebäuden liegt eine Asbest-Belastung vor. Insgesamt ist aber ein Grossteil des Areals durch die Vollzugsbehörde als «belastet und überwachungsbedürftig» eingestuft.

200 Berichte vor Veröffentlichung

Die noch zu leistende Altlasten-Beseitigung nennen Eigentümerinnen «eine grosse, aber lösbare Aufgabe». Derzeit werde das Richtprojekt vorbereitet, das im Sommer 2025 abgeschlossen werden soll. Im Rahmen dessen wird die Veröffentlichung von Untersuchungsergebnissen und Dokumentationen angekündigt, und zwar sowohl jene, die den Investoren beim Kauf ihrer Arealteile zur Verfügung standen, als auch zusätzliche Berichte zu abgeschlossenen Verfahren, welche Rhystadt und Swiss Life im Zuge des Entwicklungsprojekts in Auftrag gegeben haben. Insgesamt sollen über die Webseiten der beiden in einem ersten Schritt gegen 200 Berichte zugänglich sein. Voraussichtlich noch in diesem Jahr sollen zudem die Ergebnisse des Grundwassermonitorings, für welches die Behörde 2024 ein neues Konzept genehmigt hat, publiziert werden.

Auf dem Areal ist als eines der grössten Quartierprojekte der Schweiz mit rd. 10.000 Bewohnern und zahlreichen Arbeitsplätzen geplant. Die beiden Eigentümerinnen streben eine Nachhaltigkeitszertifizierung (SNBS, Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) für das neue Quartier an. (aw)

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