Zürich: BBL soll alten Sitz von Meteo Schweiz verkaufen

Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) ist vom Bundesrat beauftragt worden, die Liegenschaft Krähbühlstrasse 58 in Zürich zu verkaufen. Meteo Schweiz hatte das Gebäude bereits im Jahr 2014 verlassen.

Das Wappen des Zürcher Stadtquartiers Fluntern, wo sich die Liegenschaft des Bundes befindet (Bild: Stadt Zürich)

Das BBL ist als eines von drei Bau- und Liegenschaftsorganen des Bundes zuständig für die Unterbringung der zivilen Bundesverwaltung. Im Gebäude an der Krähbühlstrasse 58 in Zürich-Fluntern war seit der Erstellung 1947 das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz; ursprünglich als Meteorologische Zentralanstalt gegründet) untergebracht. Organisatorisch und räumlich hätten sich für Meteo Schweiz vor drei Jahren jedoch neue Bedürfnisse ergeben. Daraufhin zog der Wetterdienst an den Flughafen.

«Erheblicher Unterhaltsbedarf»

Wie der Bundesrat auf eine Anfrage der Zürcher CVP-Nationalrätin Kathy Riklin erläutert, wurde nach dem Auszug von Meteo Schweiz zunächst eine Zustandsanalyse durchgeführt. Das Ergebnis: Das Gebäude weise einen «erheblichen Unterhaltsbedarf auf, was eine Gesamtsanierung erforderlich» mache, so der Bundesrat. Parallel dazu sei die Möglichkeit geprüft worden, einen Grossteil der in Zürich untergebrachten Verwaltungseinheiten des Bundes an der Krähbühlstrasse 58/Ackermannstrasse 26 in Zürich zu konzentrieren. Derzeit ist der ehemalige Meteo Schweiz-Standort mit Arbeitsplätzen von fünf Verwaltungseinheiten (EPA, Seco, BAV, Bakom und Babs) teilbelegt.

Für weitere vorgesehene Nutzer, wie Bundesanwaltschaft und Fedpol, könne das Gebäude ohne bauliche Massnahmen die Bedürfnisse jedoch nicht abdecken, schreibt der Bundesrat. Für ein Gebäude dieser Grössenordnung müsse von der Planung über die Projektierung, die Finanzierung (Immobilienbotschaft) und die Baubewilligung bis zur Fertigstellung eines Bauvorhabens grundsätzlich mit rund sieben Jahren gerechnet werden. Hinzu komme, dass am 1. Oktober 2016 das Ortsbild der Stadt Zürich in das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung aufgenommen wurde. «Damit werden bauliche Massnahmen in dem Quartier noch aufwendiger und teurer», so der Bundesrat in seiner Antwort auf die parlamentarische Anfrage.

Stadt und Kanton Zürich mit Vorkaufsrecht

Aufgrund der veränderten Ausgangslage habe der Bund nochmals alle Varianten bezüglich der zukünftigen Nutzung des Gebäudes (Eigennutzung oder Verkauf) geprüft, heisst es weiter. Dabei habe die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Varianten eine erhebliche Rolle gespielt. Auf Basis dieser Prüfung hat der Bundesrat das BBL mit dem Verkauf der Liegenschaft beauftragt. Gemäss Artikel 13 VILB geniesst die öffentliche Hand ein Vorkaufsrecht. Im Rahmen der Verkaufsabwicklung werde daher das BBL mit der Stadt und dem Kanton Zürich Kontakt aufnehmen.

Laut der lokalen Stadtzeitung «Züriberg / Neumünsterpost» verfügt das Grundstück an der Krähbühlstrasse 58 in Zürich-Fluntern über eine Grösse von über 10.000 Quadratmeter und liegt in einer zweigeschossigen Wohnzone zwischen Universitätsspital und Zoo. Wie Sprecher von der kantonalen Zürcher Baudirektion und vom Hochbaudepartement der Stadt Zürich gegenüber dem Lokalblatt erklärten, liegt der Stadt bzw. dem Kanton Zürich bislang noch kein Angebot für den Kauf der Liegenschaft vor.

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