Neuer Streit in Vals
Die Debatten um das geplante Hotel-Hochhaus «Femme de Vals» und dessen Investor Remo Stoffel gehen in eine weitere Runde. Unter dem Grundstück, auf dem Stoffel den Hotelturm bauen will, verläuft die Quellzone der Valser Mineralquelle. Es wird befürchtet, dass das Fundament des Turms die Quelle tangieren wird. Deshalb sind Sondierbohrungen geplant, was allerdings von Coca-Cola bislang verhindert wird.

Remo Stoffels 7132 AG hat bereits im Mai ein entsprechendes Gesuch eingereicht. Aber es wurde von Coca-Cola, dem Konzessionsnehmer der Mineralquelle, aufgrund hydrologischer Risiken nicht unterstützt. Nun muss sich die Gemeinde bis Mitte Dezember mit einem neuen Gesuch von Stoffel befassen. Dabei geht es um die Frage, ob es für Sondierbohrungen überhaupt ein Baubewilligungsverfahren braucht. Coca-Cola hatte ein solches laut lokalen Medien verlangt, unter anderem weil dann auch Einsprachen gegen die Probebohrungen möglich wären.
Initiative: Stoffel soll Therme vollständig bezahlen
Unterdessen regt sich in der Valser Bevölkerung Unmut darüber, dass Stoffel die Zumthor-Therme und die dazugehörige Hotelstruktur noch nicht vollständig bezahlt hat. Der Kaufpreis betrug 7,77 Millionen CHF, wovon Stoffel erst 1,77 Millionen beglichen hat. Die restlichen sechs Millionen waren gemäss Vertrag im März 2015 fällig.
Laut dem «Regionaljournal Graubünden» und der «Südostschweiz» haben Valser Stimmbürger dem Gemeindevorstand eine Initiative mit 114 Unterschriften übergeben. Sie fordern, Stoffel solle der Gemeinde die ausstehende Summe zuzüglich Verzugszinsen innert Monatsfrist auszahlen.
Für die eigentlich im März 2015 fällige Tranche von sechs Millionen darf sich der Investor allerdings laut einer Klausel im Vertrag bis Ende September 2016 Zeit lassen. Die Fristverlängerung steht im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer Mehrzweckhalle. Zu diesem Projekt sollen die Gemeinde und Stoffel je sechs Millionen CHF beisteuern. (ah)