Rückblick – 63. Schweizer Immobiliengespräch
«Stresstest demografischer Wandel – Wie gut ist die Immobilienbranche vorbereitet?» - Referenten und zahlreich erschienene Gäste des 63. Schweizer Immobiliengesprächs diskutierten im Restaurant Metropol in Zürich ein heisses Thema mit kühlem Kopf.
Zu Beginn des 63. Schweizer Immobiliengesprächs stellte Dr. Joëlle Zimmerli von der Hochschule Wirtschaft Luzern und Inhaberin von Zimraum Raum + Gesellschaft die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie «Demografie und Wohnungswirtschaft. Pensionierte auf dem Wohnungsmarkt» vor. Hierzu waren über 200 Entwickler, Eigentümer, Liegenschaftsverwalter und Vermarkter befragt worden, wie gut der Schweizer Wohnungsmarkt auf die Nachfrage und Bedürfnisse der Zielgruppe der Pensionierten vorbereitet ist. Ein Fazit: Vielerorts gehen die Angebote von Wohnraum-Vermietern an den Bedürfnissen der älteren Generation vorbei. Vor allem das Segment «Betreutes Wohnen» werde nur von einem recht kleinen Prozentsatz der älteren Bevölkerung präferiert, sagte Zimmerli.
Mobimo erläuterte im Folgenden ihre Erfahrungen beim Entstehen des Aeschbach-Quartiers in Aarau. Sie bestätigte ein weiteres Studienergebnis, dass Senioren nicht per se bereit seien, für eine sogenannte «Alters-Infrastruktur» pauschal zu bezahlen. Im Anschluss wies auch Alexandra Bay vom Immobiliendienstleister Wincasa darauf hin, dass die Anbieter von Senioren-Residenzen, wie beispielsweise die Tertianum AG, mit ihren speziellen Konzepten für Pensionierte vor gut zehn Jahren erst einmal Neuland betraten und später einige Veränderungen vornehmen mussten. Senioren verlangten vielmehr A-la-carte-Angebote statt All-inclusive-Paketen beim Wohnen im Alter, so Bay.
Auf die Referate folgte eine von Prof. Dr. Markus Schmidiger (Leiter CC Immobilienmanagement Hochschule Luzern) geleitete Podiumsdiskussion. Dort wurde unter anderem aus dem Publikum angemerkt, dass sich die Lage in den kommenden Jahren angesichts der vermutlich sinkenden Pensionen verschärfen könnte. Im Bereich Alterswohnen würde die Frage nach bezahlbarem Wohnraum zunehmend an Gewicht gewinnen, so ein Hinweis. Dr. Joëlle Zimmerli sicherte diesbezüglich zu, dass die jetzt vorgestellte Studie «Demografie und Wohnungswirtschaft» ab dem Mai fortgesetzt werde und dort dieses Thema dann noch einmal vertieft behandelt werde. (mr)
Impressionen der 63. Immobiliengespräche