Inseli in Luzern wird Theater-Standort
Das neue Luzerner Theater soll auf dem Inseli, in unmittelbarer Nähe zum Konzerthaus KKL, gebaut werden, wie Stadt und Kanton Luzern sowie die Stiftung Salle Modulable mitteilen. Unklar bleibt die Finanzierung, die auf 208 Mio. CHF veranschlagt wird.
Den Entscheid begründen die Promotoren mit zwei unabhängigen Studien, die diesem Standort das grösste Potential bescheinigen. Das am See unmittelbar hinter dem KKL Luzern gelegenen Inseli, auf dem sich heute ein Carparkplatz und ein Park befinden, sei ausreichend gross, zentral gelegen und ermögliche Synergien mit dem KKL Luzern. Zwei andere Standorte – das heutige Luzerner Theaters an der Reuss und der Schotterplatz beim Motorboothafen – hätten sich als ungeeignet erwiesen, heisst es.
«Urbaner Raum mit kultureller Ausrichtung»
Das neue Luzerner Theater soll mit einem wandelbaren Saal auch innovative Aufführungen ermöglichen. Lanciert wurde die Idee einer Salle Modulable vom Lucerne Festival, das seine Sinfoniekonzerte im KKL mit innovativem Musiktheater ergänzen möchte. Das geplante Zentrum soll zu einer modernen, multifunktionalen Plattform für Sprechtheater, Musiktheater und Tanz werden; künftige Nutzer sind das Luzerner Theater, Luzerner Sinfonieorchester, Lucerne Festival, freie Theater- und Tanzszene sowie das Theater Werk Luzern (TWL) von Kanton und Stadt. Das Haus ersetzt das 180 Jahre alte Luzerner Theater an der Reuss, das abgerissen werden soll. Das neue Flaggschiff mit einem flexiblen grossen Saal, einem kleineren Aufführungssaal sowie vier Studios soll auf dem südlichen Teil des Inselis Richtung Werft gebaut werden, dort also, wo heute die Volière steht. Gemäss Machbarkeitsstudie soll der gesamte Inseli-Park soll zu einem «urbanen Raum mit kultureller Ausrichtung» aufgewertet werden.
Finanzierung noch offen
Für den Bau des neuen Theaterzentrums soll eine Stiftung gegründet werden. Die Investitionskosten werden den Angaben zufolge auf 208 Mio. CHF veranschlagt; die Betriebskosten werden auf 31 Mio. CHF p.a. beziffert. Rund 80 Mio. CHF stehen aus dem Erbe des Mäzens Christof Engelhorn zur Verfügung; weitere 35 Mio. CHF sollen laut Regierungspräsident Reto Wyss von Privaten kommen. Den Rest müsste die öffentliche Hand tragen. Diese Kosten seien aber zu hoch und müssten aus realpolitischen Überlegungen gesenkt werden, wird Wyss in regionalen Medien zitiert.
Im September wird das Projekt im Stadt- und im Kantonsparlament diskutiert; am 27. November stimmen die Bürger der Stadt Luzern ab.
Bis Ende 2018 muss der politische Prozess abgeschlossen und ein Standort und ein Projekt genehmigt sein – dies ist die Voraussetzung dafür, dass die 80 Mio. CHF des Mäzenen Engelhorn freigegeben werden. Den Betrieb aufnehmen soll das Theaterzentrum 2023.