Zürich: Masterplan für Kasernenareal steht
Der Weg für die Weiterentwicklung des Kasernenareals in Zürich ist frei. Der Regierungsrat und der Stadtrat haben dem Masterplan und dem Baurechtsvertrag zugestimmt.
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Ein Grossteil des Kasernenareals zwischen Sihl und Langstrasse im Kreis 4 wird frei, wenn die Kantonspolizei im Jahr 2020 in das neue Polizei- und Justizzentrum zieht. Für die laufende Weiterentwicklung des rund sechseinhalb Hektaren grossen Areals wurde deshalb der Masterplan «Zukunft Kasernenareal Zürich» entwickelt, der ein Handlungsprogramm für die nächsten Jahre auflistet.
Die Militärkaserne wird demnach künftig durch das Bildungszentrum für Erwachsene (BiZE) genutzt, das Erdgeschoss soll für publikumsorientierte Nutzungen wie Gastronomie geöffnet werden. Die Polizeikaserne wird bis auf Weiteres vom Kommando der Kantonspolizei genutzt.
Für die denkmalgeschützten Zeughäuser sieht der Masterplan eher kleinflächige Nutzungen für Gewerbe, Kultur und soziale Einrichtungen vor. Da die Gebäude in einem schlechten baulichen Zustand sind, sollen sie für rund 55 Millionen CHF saniert werden. Der Kanton Zürich wird sich daran mit bis zu 30 Millionen beteiligen. Die Kasernenwiese soll als zentraler Grünraum genutzt werden. Das provisorische Polizeigefängnis und dessen Umzäunung werden nach dem Bezug des Polizei- und Justizzentrums abgebrochen.
«Als identitätsstiftendes Ensemble und mit einem Freiraum von beachtlicher Grösse» erfülle das Kasernenareal eine wichtige Funktion in der Stadt. Das Areal soll Begegnungs- und Aufenthaltsräume schaffen und mit quartierorientiertem Gewerbe, kulturellen und sozialen Angeboten sowie dem BiZE die breite Bevölkerung ansprechen, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Zürich.
Der Stadtrat erklärt sich bereit, die Kasernenwiese wie bisher in Gebrauchsleihe zu betreiben. Die Zeughäuser und der Zeughaushof werden im Baurecht an die Stadt Zürich abgeben. Der Vertrag sieht eine Laufzeit von 50 Jahren vor, der jährliche Baurechtszins beträgt 410.000 CHF.
Nun müssen sich die Parlamente mit dem Masterplan befassen: Der Kantonsrat muss die entsprechenden finanziellen Mittel genehmigen, und der Stadtzürcher Gemeinderat wird über den Baurechtsvertrag und das Umbauprojekt der Zeughäuser befinden. Sobald die baulichen Massnahmen im Detail geplant sind, werden erst der Gemeinderat und in einem zweiten Schritt das Stimmvolk über den Objektkredit für die Instandsetzung der Zeughäuser entscheiden. (ah)