Rückblick 67. Schweizer Immobiliengespräch

Das 67. Schweizer Immobiliengespräch am 16. Februar 2017 im Zürcher Restaurant Metropol befasste sich mit dem Thema «Wie bleibt die Schweiz konkurrenzfähig?». Auf dem Podium wurde dies – gerade auch nach Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) – kontrovers diskutiert.

Das 67. Schweizer Immobiliengespräch fand am 16. Februar 2017 im Restaurant Metropol in Zürich statt
Das 67. Schweizer Immobiliengespräch fand am 16. Februar 2017 im Restaurant Metropol in Zürich statt

Marc Rudolf, Director der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Greater Zurich Area, wies zu Beginn darauf hin, dass die Schweiz zu den attraktivsten Standorten weltweit zähle, aber allein in Europa mit mehr als einem Dutzend anderer Metropolitanregionen im Wettkampf um die Ansiedlung von Unternehmungen stehe. Die für das Land wichtigsten Faktoren seien Rechtssicherheit, Planbarkeit und Verlässlichkeit sowie die «Verfügbarkeit von Talenten», so Rudolf. Auf dem Immobilienmarkt verortete er u.a. die langen Planungszeiträume, so zum Beispiel bei Umzonungsprojekten, als Hemmschuh. Positiv sei jedoch, dass die Schweiz den Negativfaktor der hohen Arbeitskosten durch viele andere Marktkomponenten wettmachen könne.

Auch Markus Mettler, CEO der Halter AG, diagnostizierte eine «hohe Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz». Zugleich attestierte er der Eidgenossenschaft jedoch auch ein «vergiftetes Wirtschaftswachstum», da vor allem die kernwertschöpfenden Branchen beschleunigt Stellenabbau betreiben würden. Ein echtes Wachstum macht Mettler hingegen lediglich im staatlichen bzw. para-staatlichen Bereich aus. So seien die Mitarbeiterstäbe in den öffentlichen Verwaltungen zuletzt stark hochgefahren worden, kritisierte er. Einher ginge dies mit einem verstärkten Regulierungswahn im Bau- und Immobilienmarkt. Nur wenige Unternehmen begehrten dagegen auf. «Ich befürchte, nach 16 Jahren Bauboom sind einfach viele Akteure träge geworden», bilanzierte Mettler.

Der Bauunternehmer und Zürcher Kantonsrat Josef Wiederkehr forderte schliesslich mehr Vertreter der Bau- und Immobilienbranche in Bundesbern, um dort die Interessen der Zunft zu vertreten, aber auch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im internationalen Kontext zu verbessern. Das Scheitern der USR III an der Urne zeige, dass noch viel Aufklärungsarbeit nötig sei. Eine Neuformulierung bedürfe nun vermutlich einige Jahre Zeit, waren sich die Podiumsteilnehmer einig.

  • Das nächste Schweizer Immobiliengespräch findet am 2. Mai im Restaurant Metropol in Zürich statt. Das Thema wird in Kürze bekanntgegeben.

Hier finden Sie die Präsentationen der Referenten zum Download:

Markus Mettler, Halter AG

Marc Rudolf, Greater Zurich Area

 

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