Charles Vögele in Österreich vor dem Aus
Die Modekette Charles Vögele/OVS hat Ende Juli Österreich Insolvenz angemeldet. Verhandlungen mit Investoren für die österreichischen Standorte verliefen bislang ergebnislos.
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Nach der Schweizer Muttergesellschaft hat nun auch die Modekette Charles Vögele/OVS Ende Juli in Österreich Insolvenz angemeldet. Wie österreichische Medien berichten, kam das Unternehmen nach dem neunprozentigen Umsatzrückgang im Vorjahr auf 109 Millionen Euro und der in Juni bekannt gegebenen Insolvenz der Schweizer Mutter in Liquiditätsprobleme; die zu Monatsende fälligen Gehälter und gestundeten Urlaubsgelder der Mitarbeiter konnte Vögele nicht mehr bezahlen. Gemäss einem Bericht des „Standard“, soll Charles Vögele mit rund 20 Millionen Euro überschuldet sein. 102 Filialen stünden vor dem Aus – davon 89 unter der Marke Charles Vögele und 13 unter OVS.
Aufgrund der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen will die Geschäftsführung der Charles Vögele (Austria) GmbH nun ein gerichtliches Sanierungsverfahren beantragen und parallel dazu die weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit Investoren fortsetzen.
Im Juni hatte die Sempione Fashion, die die Charles-Vögele/OVS-Läden in der Schweiz betreibt, für Ende des Monats die Entlassung aller Mitarbeiter angekündigt. Bereits seit Anfang Juni befand sich die Charles-Vögele-Nachfolgerin in Nachlassstundung. Thomas Krenn, Geschäftsführer Charles Vögele (Austria), sah dem Vernehmen nach keine Möglichkeit, die Firma in der aktuellen Form weiterzuführen.
Charles Vögele Österreich ist wie OVS Schweiz eine Tochterfirma der Sempione Fashion AG in Pfäffikon SZ, die im vergangenen Mai Insolvenz angemeldet hat. Die ist wiederum eine Tochter des italienischen OVS-Konzerns, der Charles Vögele 2016 mit zwei Partnern unter dem Holdingnamen Sempione Retail übernommen hatte. Im Mai 2018 gab OVS den Schweizer Markt wieder auf.