UBS legt erste Saron-Immobilienfinanzierungen auf

Die UBS wird im Lauf des kommenden Jahres Saron-Hypotheken einführen. Damit reagiert die Grossbank auf die anstehende Ablösung des Libor.

Die UBS hat erste Saron-Finanzierungen aufgelegt (Bild: wirojsid – despositphotos)

Die UBS legte Saron-Immobilienfinanzierungen im Wert von mehr als 25 Millionen CHF auf. Die ersten dieser Finanzierungen wurden im Rahmen eines Pilotprojektes zur Verfügung gestellt, teilt die Bank mit. Die Transaktion wurde laut der Mitteilung mit dem Projektentwickler Halter und dem Investor Senioresidenz geschlossen.

Im Verlauf des kommenden Jahres ist laut UBS die Markteinführung der Saron-Hypotheken geplant, weitere Saron-Produkte sollen ab 2021 folgen.

Hintergrund der Neuerungen ist, dass im Nachgang zur Finanzkrise die Transaktionen im Interbankenmarkt gesunken sind und die britische Financial Conduct Authority angekündigt hat, dass sie den Libor (London Interbank Offered Rate) per 31. Dezember 2021 nicht mehr unterstützen werde. Marktteilnehmer begannen daraufhin, alternative Referenzzinssätze zu bestimmen. In der Schweiz hat die zuständige nationale Arbeitsgruppe den Saron als Nachfolger für den CHF Libor empfohlen.

Der Saron (Swiss Average Rate Overnight) wird täglich auf Basis abgeschlossener Transaktionen und Kursen im Schweizer Geldmarkt berechnet und von der Schweizer Börse SIX administriert. Um aus den Tagessätzen einen Referenzzinssatz über eine Laufzeit zu erhalten, wird der sogenannte Saron Compound gebildet. Dieser errechnet sich am letzten Tag der Zinsperiode aus dem Durchschnitt der aufgezinsten Tagessätze und wird als Referenz für einen grossen Teil von Kreditprodukten in Schweizer Franken verwendet werden.

Der Wechsel von Libor- auf Saron-referenzierende Produkte stellt laut UBS einen Paradigmenwechsel im Kredit- und Hypothekargeschäft dar, da der Referenzzinssatz künftig erst am Ende der Zinsperiode bekannt ist. Trotzdem habe die Produktumstellung für Kunden keine signifikanten finanziellen Änderungen zur Folge, weil Libor und Saron in der Vergangenheit kaum voneinander abgewichen seien. Wie beim Libor basieren auch Saron-Produkte auf einem publizierten Referenzzinssatz zuzüglich einer individuell festgelegten Marge. (ah)

(Visited 81 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema