Intershop rechnet mit Verkaufsgewinnen in H2
Für das Gesamtjahr kündigt das Unternehmen Gewinne aus Liegenschaftsverkäufen in der Grössenordnung von bis zu 20 Millionen Franken an und vermeldet im Rahmen der Halbjahreszahlen unter anderem auch den Wechsel zu einem anderen Bewerter.
Intershop hat den Liegenschaftsertrag im 1. Halbjahr dank Indexanpassungen und Leerstandsabbau um 0,9 % auf 40,9 Mio. CHF gesteigert. Der Wegfall von 0,8 Mio. CHF durch Verkäufe ist damit mehr als kompensiert worden. Der Wert des Immobilienportfolios betrug per Ende Halbjahr 1,44 Mrd. CHF. Die Neubewertung des Portfolios ergab eine Aufwertung um 1,6 % beziehungsweise 22,4 Mio. CHF.
Leerstand etwas tiefer
Die Leerstandsquote des Renditeportfolios wurde um 0,5 Prozentpunkte auf 6,9 % reduziert. Die Leerstandsquote der Entwicklungsliegenschaften stieg hingegen um 10,2 Prozentpunkte auf 28,6 % an. Hintergründe dafür sind die Fertigstellung des Projekts «Métiers Vernier» und die Akquisition der leerstehenden Liegenschaft mit der Adresse Brown Boveri Platz 3 in Baden. Auf vergleichbarer Basis betrug der Anstieg 0,5 Prozentpunkte.
Mehrere Sondereffekte heben sich beim Reingewinn auf
Änderungen bei Steuer-Rückstellungen und die Auflösung einer Steuerposition ergaben in der Summe einen Steuerertrag von 2,2 Mio. CHF, während im Vorjahr ein Steueraufwand von 10,9 Mio. CHF ausgewiesen wurde. Der Reingewinn blieb mit 52,7 Mio. CHF dennoch ähnlich hoch wie im Vorjahr (52,8 Mio. CHF), weil dieses auch von hohen Verkaufsgewinnen und tieferer Aufwertung geprägt war.
Die bereits erwähnte Akquisition in Baden weist eine jährliche Sollmiete von 1,2 Mio. CHF auf. Konzepte für die Wiedervermietung seien in Arbeit. Die Umsetzung von baulichen Massnahmen ist bis Sommer 2025 geplant. Für die Zwischenvermietung gebe es bereits einen ersten Vermietungserfolg, teilt Intershop mit.
Mehrere Projekt-Fortschritte
Fortschritte bei Bau- und Entwicklungsprojekten hat Intershop auch zu vermelden: Der Grundausbau des Gewerbegebäudes «Métiers Vernier» im ersten Quartal sei vollendet worden, heisst es. Die zweite Sanierungsetappe des «Bloom» in Lausanne begann im April und soll bis Herbst 2025 abgeschlossen sein. Für den «Mediacampus» in Zürich findet laut Intershop bis Ende des Jahres eine Testplanung zur Evaluierung des Verdichtungspotenzials statt. Für die Entwicklungsliegenschaft Oststrasse in St. Gallen wurde der Entwurf eines Sondernutzungsplans eingereicht.
Verkäufe in H2 geplant
Intershop erwartet bis Ende des Geschäftsjahres auf vergleichbarer Fläche eine leicht positive Entwicklung sowohl des Mietertrags als auch des Leerstands. Aus den im zweiten Semester bereits erfolgten und den noch geplanten Liegenschaftsverkäufen werden Verkaufsgewinne in der Grössenordnung zwischen 10 Mio. und 20 Mio. CHF erwartet.
Akquisitionsseitig wurde nach dem Bilanzstichtag der Kauf eines Büro- und Gewerbehauses in Baar per 1. August beurkundet. Zudem wird der Kauf einer «Entwicklungsliegenschaft in einer Wohnzone in Flughafennähe exklusiv verhandelt», wie es heisst.
CBRE darf ab 2025 bewerten
Ausserdem teilt Intershop mit, dass man sich zu einem Wechsel des Liegenschaftsbewerters entschieden hat. Von 2025 an wird CBRE Zürich AG mit der Bewertung der Immobilien betraut. Die bisherige Mandatsträgerin habe das Portfolio seit 2011 bewertet. Dabei dürfte es sich um KPMG gehandelt haben. (aw)