Geschäftsflächenmarkt bleibt unter Druck

Die Mieten für Büro- und Retailflächen in den Schweizer Immobilienmärkten leiden im zweiten Quartal 2016 unter einem Angebotsüberhang. Eine Erholung der Wirtschaft sei frühestens 2017 zu erwarten, und bis dahin seien Vermieter zu Mietreduktionen oder Incentives gezwungen, heisst es im aktuellen «Country Snapshot Switzerland» von Cushman & Wakefield und dem Alliance-Partner SPG Intercity.

Mieten für Retail-Flächen sind in Basel besonders unter Druck (Foto: Christoph Radtke - Eigenes Werk, CC BY 3.0, Wikimedia Commons)
Mieten für Retail-Flächen sind in Basel besonders unter Druck (Foto: Christoph Radtke – Eigenes Werk, CC BY 3.0, Wikimedia Commons)

Das Angebot an freien Büroflächen ist laut den Erhebungen von SPG Intercity im zweiten Quartal marktweit gestiegen. Eine Ausnahme bildet der Central Business District (CBD) Zürichs, wo sich eine leichte Entspannung abzeichnet. Vor allem Finanzunternehmen, aber auch andere Branchen setzten ihre Konsolidierung fort. Die Researcher von SPG Intercity erwarten, dass Flächenzusammenlegungen anhalten werden. «In Folge davon sind die Mieten nach wie vor unter Druck. Vermieter versuchen diesen primär über weitere Incentives wie mietzinsfreie Perioden und Kostenbeteiligungen an Mieterausbauten aufzufangen», schreiben die Experten in der Studie. Die Vermietung dürfte erst wieder sichtbar anziehen, wenn das Vertrauen der Unternehmen in einen bevorstehenden Aufschwung wachse. Ein solcher stehe frühestens 2017 in Aussicht.

Die Mieten für erstklassige Büroflächen liegen zur Jahresmitte gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 750, 800 und 350 CHF/qm/Jahr für Zürich, Genf und Basel. Die Nettoanfangsrendite von Büroliegenschaften liegt für die drei Städte bei 3,70, 4,00 und 4,40 Prozent, «was gegenüber den langfristigen Zinssätzen nach wie vor ein beachtlicher Spread ist», so SPG Intercity.

Am Markt für Retailflächen nimmt die Zahl der freien Verkaufslokalitäten zur Jahresmitte gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent zu. Die Mieten abseits der Top-Lagen geben unter dem Druck des Marktangebotes und der stärkeren Mieterposition auf breiter Front nach, so die Marktbeobachter. Am stärksten betroffen vom Preisnachlass ist wegen der Nähe zur deutschen Grenze die Rheinstadt Basel: Hier sinken die Mieten im Jahresvergleich selbst an bevorzugten Lagen um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Renditen liegen mit 3,20 Prozent für Zürich, 4,25 Prozent für Genf und 4,35 Prozent für Basel auf oder nahe den langjährigen Tiefstwerten, so SPG Intercity im «Country Snapshot Switzerland». (ah)

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