Nachhaltige Immobilien sind fit für die Zukunft
Im Schweizer Gebäudepark schlummert ein grosses Potenzial. Mit den richtigen Optimierungen können Energieverbrauch, CO2-Emissionen und Kosten gesenkt werden. Gleichzeitig kann der Marktwert der Immobilie gesteigert werden.
Bernd Geisenberger, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Firmenkunden, erklärt im Interview, welche Chancen nachhaltige Immobilien bieten und wie Kunden mit einem Immobilienportfolio von der Expertise der Migros Bank profitieren können.
Was ist eine nachhaltige Immobilie?
Grundsätzlich gilt: Eine nachhaltige Immobilie ist eine, die langfristig sowohl einen ökologischen und sozialen als auch einen ökonomischen Nutzen stiftet. Was dies für ein einzelnes Gebäude konkret bedeutet, muss individuell beurteilt und kann nicht pauschal benannt werden. Insbesondere der soziale und der wirtschaftliche Nutzen hängen vom Verwendungszweck des Gebäudes ab. Das führt dazu, dass von Fall zu Fall grosse Unterschiede bestehen können. In Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit geht es unter anderem darum, die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern und die Emissionen zu senken.
Die Migros Bank bietet eine kostenlose Analyse von Immobilienportfolios an. Was wird dabei untersucht?
Gemeinsam mit Kundinnen und Kunden überprüfen wir die Wohn- oder Gewerbeliegenschaften auf Nachhaltigkeit, Rendite, Potenzial und Marktfähigkeit. Gemeinsam mit Immobilienfachleuten haben wir dafür ein Tool entwickelt. Dieses zeigt einerseits auf, welche Investitionen einen Einfluss auf die CO2-Emissionen des Immobilienportfolios haben, andererseits welche Erträge und Kosten aus diesen Investitionen resultieren. Oftmals zeigt sich, dass eine energetische Sanierung oder auch ein frühzeitiger Heizungsersatz, das heisst der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien, einen positiven Einfluss auf die Rentabilität haben.
Was folgt auf die Analyse?
Ein Beratungsgespräch, in dem wir unseren Kundinnen und Kunden die Chancen wie auch die Risiken ihrer Immobilien aufzeigen. Wir besprechen ausserdem mögliche strategische Positionierungen ihres Portfolios auf dem Markt.
Sie sprechen von Chancen. Wie sehen diese bei nachhaltigen Gebäuden konkret aus?
Steigt die Energieeffizienz von Gebäuden, sinken die Energiekosten. Das ist direkt spürbar. Selbstverständlich müssen die Investitionen – zum Beispiel in die Sanierung des Gebäudes – amortisiert werden. Die teuren Energiekosten führen jedoch dazu, dass die Amortisationszeit in vielen Fällen kurz ist. Eine gesteigerte Energieeffizienz erhöht zudem den Marktwert der Immobilie. Der Attraktivitätsgewinn ist jedoch nicht nur im Falle eines Verkaufs spürbar, sondern auch bei Mietobjekten. Die Nachfrage nach nachhaltigen Gebäuden mit tiefen Nebenkosten ist gross. Mieterinnen und Mieter sind bereit, für nachhaltigen Wohnraum mehr zu bezahlen. Neben diesen messbaren Vorteilen bieten nachhaltige Gebäude aber auch nicht direkt bezifferbare Chancen, wie zum Beispiel die Verbesserung der Reputation. Durch die Investition in nachhaltige Immobilien kann sich ein Unternehmen als verantwortungsvoller Akteur positionieren. Oftmals wirkt sich dies in einer gestärkten Beziehung zu Kunden, Investoren und Partnern aus.
Der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit im Immobilienbereich nimmt Fahrt auf. Wird der Wind auch wieder drehen?
Nachhaltigkeit ist keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern langfristig unverzichtbar. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema erleichtert die Planung von Investitionen und erhöht damit die Handlungsfähigkeit. Wer heute in nachhaltige Immobilien investiert, ist folglich für die Herausforderungen der Zukunft besser vorbereitet.