IAZI: Nachfrage nach Eigentums-Wohnungen intakt
Im zweiten Quartal diesen Jahres haben die Preise für Wohneigentum in der Schweiz leicht zugenommen. Der «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen weist einen Anstieg von 0,3 Prozent aus.
Donato Scognamiglio, CEO von IAZI AG, zu den Entwicklungen auf dem Schweizer Häuser- und Wohnungsmarkt im zweiten Quartal 2016
Im ersten Quartal hatte der Preisanstieg noch 0,9 Prozent betragen. Auch auf Jahresbasis betrachtet hat sich das Preiswachstum abgeschwächt. Es beträgt neu noch 1,1 Prozent (Vorquartal: 1,6 %; Veränderung: -0,5 %). Die Preise für Wohneigentum stiegen zurzeit nur dank der intakten Nachfrage nach Stockwerkeigentum, schreibt IAZI. «Eigentumswohnungen stehen hoch in der Gunst der alternden Babyboomer-Generation», sagt Donato Scognamiglio, CEO von IAZI AG und Professor für Real Estate Finance an der Universität Bern. Wohnungen seien pflegeleichter als Einfamilienhäuser und wenn man es sich leisten könne, sei der Entscheid oft schnell gefallen.
Preiswachstum bei Eigentumswohnungen verlangsamt
Die Preise für Eigentumswohnungen sind im zweiten Quartal noch um 0,7 Prozent gestiegen, nach 1,8 Prozent im Vorquartal. Auf Jahresbasis betrachtet beträgt die Wachstumsrate 2,7 Prozent (Vorquartal: 3,0 %; Veränderung: -0,3 %). Die Wachstumsrate liegt damit leicht unterhalb des langjährigen durchschnittlichen Preiswachstums von 2,8 Prozent. Die Wachstumsrate für Einfamilienhäuser war im zweiten Quartal mit minus 0,2 Prozent dagegen niedriger (Vorquartal: 0,0 %; Veränderung: -0,2 %). Auf Jahresbasis betrachtet beträgt die Wachstumsrate in diesem Segment minus 0,3 Prozent (Vorquartal: +0,2 %; Veränderung: -0,5 %).
Leichtes Minus bei Mehrfamilienhäusern
Trotz Anlagenotstand ist die Wachstumsrate für Mehrfamilienhäuser im zweiten Quartal leicht im Minus (-0,4 %; Vorquartal: +0,4 %; Veränderung: -0,8 %). Auf Jahresbasis betrachtet fällt der Preisrückgang hier mit minus 0,1 Prozent jedoch geringfügig aus (Vorquartal: +0,1 %). Die Performance der Mehrfamilienhäuser betrug im zweiten Quartal 0,5 Prozent (Vorquartal: 1,3 %; Veränderung: -0,8 %). Auf Jahresbasis betrachtet sank die Performance leicht auf 3,5 Prozent (Vorquartal: 3,7 %; Veränderung: -0,2 %). Als Performance wird die Gesamtrendite bezeichnet, welche die Netto-Cashflow-Rendite sowie die Wertsteigerung umfasst.
Entwicklung in den Schweizer Kantonen
Beim Blick auf die Schweizer Kantone stellt IAZI fest: Im zweiten Quartal 2016 konnte bei den Einfamilienhäusern in keinem Kanton mehr eine überdurchschnittliche Preisentwicklung auf Jahresbasis beobachtet werden. In neun Kantonen waren rückläufige Preise zu beobachten. Die höchsten Preisabschläge waren in den Kantonen Genf (-4,7 %), Jura (-3,9 %) und Graubünden (-3,2 %) zu beobachten.
Bei den Eigentumswohnungen sieht die Situation anders aus. In zwölf Kantonen konnten jährliche Preissteigerungen über dem langjährigen durchschnittlichen Preiswachstum von 2,8 Prozent festgestellt werden, die in einigen Kantonen sogar ziemlich deutlich ausgefallen sind. So beispielsweise im Kanton Basel-Stadt (+5,5 %), im Kanton Neuenburg (+5,3 %) und im Thurgau (+5,1 %). Rückläufige Preise waren nur im Kanton Genf (-1,3 %), im Jura (-0,8 %) sowie in Graubünden zu beobachten (-0,4 %). (mr)