Zürich: Mehr Einwohner durch Verdichtung
Die bauliche Erneuerung in der Stadt Zürich hat im letzten Jahrzehnt zu einer deutlichen Verdichtung mit entsprechender Erhöhung der Einwohnerzahl geführt. Wie Statistik Stadt Zürich mitteilt, lebten Ende 2015 auf dem bereits im Jahr 2000 mit Wohnungen bebauten Gebiet der Limmatstadt rund 17.700 zusätzliche Personen. Das entspricht 36 Prozent des Bevölkerungswachstums im entsprechenden Zeitraum.
Das Ausmass der Verdichtung bei Erneuerungsprojekten, der sogenannte Verdichtungsgrad, unterscheide sich je nachdem, ob die Wohnungszahl, die Wohnfläche oder die Bewohnerzahl gemessen wird, schreibt Statistik Stadt Zürich in einer Medienmitteilung.
Mit 22,8 Prozent (+625.000 qm) wuchs die Wohnfläche im Zeitraum von 2000 bis 2015 am stärksten, die Wohnungszahl mit 7,9 Prozent (+3.040) hingegen deutlich schwächer. Der Verdichtungsgrad beträgt 19 Prozent (+13.500 Bewohner). Die Wohnungen werden also im Zuge der Erneuerungen grösser; die Belegung hält damit nicht ganz Schritt.
Im Rahmen von Wohnersatzbauten vergrösserte sich die Wohnfläche um 406.000 qm und die Einwohnerzahl stieg um 7.300 Personen. Für einen zusätzlichen Einwohner waren damit umgerechnet 55 qm Wohnraum nötig.
Bestandeserneuerung führe dagegen zu einer Verdichtung anderer Art, so das Statistikamt: Für die 6.100 zusätzlichen Personen in erneuerten Gebäuden mussten insgesamt nur 219.000 qm neu geschaffen werden, pro Person also 36 qm Wohnraum. Dies sei möglich, weil umfassende Bestandeserneuerungen oft auch im bestehenden Wohnraum bessere Grundrisse für grössere Haushalte ermöglichen. Ersatzneubauten erlauben demgegenüber besonders auf unternutzten Parzellen eine stärkere bauliche Verdichtung, so Statistik Stadt Zürich.
Der Verdichtungseffekt durch die bauliche Erneuerung schlägt sich erst ab 2005 in einer wachsenden Bewohnerzahl nieder (s. Grafik). Ab 2011 habe sich die Entwicklung durch viele Wohnersatzbauten dynamisiert, die seither fertiggestellt werden. (ah)