Zürich: ZVH unterliegt im Streit um Manor-Umbau
Das Manor-Gebäude in der Zürcher Bahnhofstrasse 75 darf umgestaltet werden, entschied das Verwaltungsgericht in Zürich. Es lehnte eine entsprechende Beschwerde des Zürcher Heimatschutzes (ZVH) ab und folgte damit einem Urteil des Baurekursgerichts.
Der ZVH wollte die Nutzung des Manor-Gebäudes unter Schutz stellen. Nachdem bereits das Baurekursgericht bereits im Mai 2015 gegen dieses Anliegen entschieden und den Rekurs abgelehnt hatte, reichte der ZVH beim Verwaltungsgericht Beschwerde ein. In seinem Urteil vom 12. August befand das Verwaltungsgericht jedoch ebenfalls, dass die Nutzung als Warenhaus nicht unter Schutz gestellt werden könne, weil dazu die gesetzliche Grundlage fehle.
Die Eigentümerin der Liegenschaft, die Swiss Life, will das traditionsreiche Gebäude umbauen und umnutzen: Die Verkaufsflächen vom ersten Unter- bis ins erste Obergeschoss sollen zukünftig von einzelnen Boutiquen genutzt werden, die darüber liegenden Geschosse sollen als Büros vermietet werden.
Aus Sicht des Gerichts wären verbindliche Vorgaben zur Nutzung einer Liegenschaft ein «schwerer Eingriff in die Eigentumsrechte des Grundeigentümers». Sie könnten dazu führen, dass eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung eines Gebäudes beeinträchtigt oder langfristig gar verunmöglicht würde.
Das Verwaltungsgericht hat zusätzlich geprüft, ob die offenen Innenräume schützenswert seien – und damit indirekt die Warenhausnutzung. Auch dies hat das Gericht verneint, weil bereits die heutige Nutzung die offenen Innenräume verstelle. Das öffentliche Interesse an der Erhaltung der Räume seisomit gering, die Verpflichtung für die Eigentümerin demnach unverhältnismässig.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ob es der ZVH ans Bundesgericht weiterzieht, stand noch nicht fest. Für den Rekurs hat der Heimatschutz 30 Tage Zeit. (ah)
