Altdorf: Bahnhofsgebiet wird entwickelt

Der Kanton Uri will das Gebiet um den Bahnhof Altdorf weiter entwickeln. Dazu wird zunächst die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut. So soll auch das Entwicklungsgebiet Eyschachen/Werkmatt attraktiv für Investoren werden.

Schematische Visualisierung des Bahnhofplatzes Ost mit zentralem Busperron, Blickrichtung Norden (Visualisierung: Regierungsrat Kanton Uri)

Aus Sicht des Kantons Uri ist das Gebiet um den Kantonsbahnhof in Altdorf mit dem Areal Eyschachen/Werkmatt ein wichtiger Entwicklungsschwerpunkt im Urner Talboden. Mit vier Teilprojekten gehen Kanton, Gemeinde Altdorf, die SBB und private Investoren nun daran, die Infrastruktur am und um den Bahnhof Altdorf zu erneuern.

Der Kanton Uri zeichnet verantwortlich für die Erstellung der Bahnhofplätze auf der West- und auf der Ostseite des Bahnhofs (Teilprojekte 1 und 2). Dazu gehören jeweils ein Bushof, Strassenanpassungen sowie Infrastrukturen für Park+Ride.

UKB errichtet neues Bahnhofsgebäude

Für das dritte Teilprojekt will die Urner Kantonalbank (UKB) ein neues Gebäude am Bahnhofplatz 1 als Ersatz des heutigen Bahnhofgebäudes realisieren. Es soll ein „ortsbaulich und architektonisch überzeugendes Kantonsbahnhofgebäude mit attraktiven Angeboten“ entstehen, heisst es in einer Mitteilung des Urner Regierungsrates.

Im vierten Teilprojekt engagieren sich die SBB und die Gemeinde Altdorf im Rahmen der Anpassung der SBB-Publikumsanlagen, insbesondere für die Verlängerung der Bahnperrons und für die Verlängerung der Personenunterführung zur Westseite. Darüber hinaus haben verschiedene private Akteure im Bereich des Bahnhofs mehr oder weniger fortgeschrittene Bauprojekte in Planung.

Investitionen von bis zu 60 Millionen

Insgesamt beläuft sich die Summe der notwendigen Investitionen auf 55 bis 60 Millionen CHF. Davon trägt die SBB den Löwenanteil, sie investiert alleine in die Verlängerung der Bahnperrons über 40 Millionen. Die Bauarbeiten rund um den Bahnhof Altdorf sollen voraussichtlich Ende 2019 beginnen. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre, Ende 2021 soll der neue Kantonsbahnhof betriebsbereit sein.

Der Bahnhof in Altdorf gewinnt an Bedeutung, weil seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels Ende 2016 auch hohwertige Schnellverkehrszüge im Kanton Uri halten. Ab Ende 2021 wird die SBB das Bahnangebot nochmals ausbauen und dann acht IC-Halte pro Tag und Richtung ab dem Kantonsbahnhof in Altdorf anbieten. Der Kantonsbahnhof soll daher zur Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs ausgebaut werden. Die SBB-Züge, die Buslinien der Auto AG und der Postauto AG sowie der Tellbus und der Winkelriedbus laufen hier zusammen.

Eyschachen-Entwicklung kommt voran

Der Kanton Uri erhofft sich vom Bahnhofsausbau auch, dass das benachbarte Entwicklungsgebiet Eyschachen (neu «Werkmatt») für Investoren und Firmen attraktiver wird. Das Gebiet – eines der letzten grossen, noch weitgehend unbebauten Areale im Urner Talboden – soll ein grosses Gewerbe- und Industriequartier werden.

Eine Parzelle des Eyschachen gehört dem Kanton Uri, die andere der Armasuisse. Der Bund hat seine 55.000 qm grosse Parzelle nun lokalen Medienberichten zufolge zum Verkauf ausgeschrieben. Bis Ende Februar können sich Interessenten um den Kauf bewerben, der Richtpreis beträgt den Angaben zufolge 4,7 Millionen CHF.

Laut Quartiergestaltungsplan stehen im Gebiet Eyschachen/Werkmatt rund 83.000 qm für Neubauten zur Verfügung, der Rest der Fläche verteilt sich auf Strassen, Fahrrad- und Fusswege, Parkfelder sowie Grünbereiche. Insgesamt besitzt das Gebiet nach Berechnungen des Kantons Potenzial zur Ansiedlung von 2.000 bis 2.500 Arbeitsplätzen.

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