Zürich: Volksinitiative für Kongresszentrum?
Die künftige Nutzung des Carparkplatzes beim Zürcher Hauptbahnhof bleibt umstritten. Die Befürworter eines Kongresszentrums erwägen nun laut einem Bericht der «NZZ» gar eine Volksinitiative für das Vorhaben.

In der kommenden Woche wird der Zürcher Gemeinderat über die Entwicklung des Carparkplatzes beraten und sich dann mit einer Motion befassen, die sich für das Areal eine «quartierverträgliche Entwicklung» wünscht. Auf dem rund 7.000 qm innerstädtischen Gelände sollen demnach günstige Wohnungen und Gewerberäume errichtet werden.
Die Befürworter eines internationalen Kongresszentrums auf dem Carparkplatz geben sich aber nicht geschlagen. Die IG Kongress-Stadt Zürich, in der sich neben Wirtschafts- und Tourismusvertretern auch Universität und ETH engagieren, prüft laut einem Bericht der NZZ die Lancierung einer Volksinitiative.
Denkbar wäre dem Zeitungsbericht zufolge eine Änderung der Bau- und Zonenordnung (BZO). Den Carparkplatz müsste von der Quartiererhaltungszone in eine Zentrumszone umgeteilt und zudem dem Hochhausgebiet 2 zugeschlagen werden, wo Bauten mit bis zu 80 Metern Höhe möglich sind. Heute liegt der Carparkplatz in der Hochhauszone 3, in der eine Höhenbeschränkung von 40 Metern gilt. Aus der IG seien aber auch andere Ideen zu hören, so die NZZ. Man könnte per Volksinitiative einen Zweckartikel in die Gemeindeordnung einfügen, der ein Kongresszentrum auf dem Areal verlangt.
Die Befürworter des Kongresszentrums halten die Lage direkt beim Hauptbahnhof für zu wertvoll für eine weitere Genossenschaftssiedlung, von denen es im Kreis 5 schon überdurchschnittlich viele gebe, schreibt die NZZ. Mit dem Immobilienunternehmen Mobimo stünde auch ein Investor bereit. Der Businessplan, den Mobimo vor einigen Monaten präsentiert hat, sieht ein Kongresszentrum für Veranstaltungen mit bis zu 3.000 Teilnehmern vor. Zur Finanzierung der Kongressinfrastruktur sollen ein Vier-Sterne- und ein Zwei-Sterne-Hotel auf dem Areal errichtet werden. Die Erdgeschosse des Kongresszentrums sollen für öffentliche Nutzungen reserviert werden.