Biel/Nidau: Widerstand gegen Grossprojekt Agglolac

Gegen das Grossprojekt Agglolac, das die Mobimo auf dem ehemaligen Bieler Expo-Areal realisieren will, formiert sich Widerstand. Der Verein Stopp Agglolac will unter anderem den Verkauf des Landes verhindern.

Gegen das Projekt Agglolac in Biel und Nidau regt sich Widerstand (Visualisierung: AGGLOlac Projektgesellschaft)

Die Städte Nidau und Biel sowie die Mobimo verfolgen seit 2012 Pläne für eine Stadterweiterung an den See. Auf dem ehemaligen Expo-Gelände, zwischen der Bielerseebucht und dem Schloss Nidau, soll ein neues Quartier mit rund 120.000 qm Bruttogeschossfläche entstehen.

Das Investitionsvolumen wird auf 400 bis 500 Millionen CHF beziffert, davon entfallen 100 Millionen auf Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Nidau will diese Summe mit dem Verkauf des Landes abseits des Seeufers an die Mobimo finanzieren.

Allerdings wird dieser Deal zwischen Nidau und Biel einerseits und der Immobiliengesellschaft nun infrage gestellt, berichtet Der Bund. Der Verein Stopp Agglolac, der vor wenigen Tagen an die Öffentlichkeit getreten ist, fordert eine Überarbeitung der Pläne.

Der Verein kritisiert dem Zeitungsbericht zufolge unter anderem die vorgesehene dichte Bebauung des Areals inklusive eines 70 Meter hohen Hochhauses, die finanziellen Risiken für die Gemeinden, die einseitig zugunsten des Investors abgeschlossenen Verträge und die Exklusivität der geplanten Wohnungen.

In den Stadtparlamenten von Biel und Nidau wollen zudem die Parteivertreter, die hinter Stopp Agglolac stehen, mit Motionen den Landverkauf an Mobimo verhindern, schreibt Der Bund.  Stattdessen solle interessierten Investoren ein Baurecht eingeräumt werden. 2013 hatten jedoch die beiden Stadträte die Rahmenbedingungen für die Verträge mit Mobimo genehmigt.

Volksabstimmung Ende 2018

Die Stadtpräsidentin von Nidau, Sandra Hess (FDP), wirft dem Verein Stopp Agglolac indes die Verbreitung von Unwahrheiten vor. So sei beispielsweise die Finanzierung der Infrastruktur durchaus geklärt, sagte sie der Zeitung. Mit Agglolac würden zudem nicht nur teure Wohnungen erstellt. 15 Prozent der Flächen seien für Genossenschaften vorgesehen.

Der Stadtpräsident von Biel, Erich Fehr (SP), verwahrt sich gegen den Vorwurf, die Anliegen der Bevölkerung seien bisher zu wenig berücksichtigt worden: «Das Mitwirkungsverfahren war viel umfangreicher als gesetzlich vorgeschrieben», wird er vom Bund zitiert.

Ende 2018 soll in Biel und Nidau über das Grossprojekt abgestimmt werden. Frühestens 2020 könnte mit dem Bauarbeiten begonnen werden, die voraussichtlich bis zum Jahr 2030 andauern werden.

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