Basel: Testplanung für klybeckplus liegt vor

Die Industrieareale im Klybeck sollen zum neuen Basler Stadtquartier klybeckplus werden. Die Ergebnisse der Testplanung liegen nun vor.

Hier soll das neue Stadtquartier klybeckplus entstehen – Blick vom Klybeckareal nach Norden (Quelle: Pressefoto BASF)

Das Klybeckareal wird von BASF und Novartis heute kaum mehr für die industrielle Produktion benötigt. Die Grundeigentümer haben sich deshalb im vergangenen Jahr mit dem Kanton Basel-Stadt zusammengeschlossen, um die Zukunft dieser Fläche von rund 300.000 qm zu planen. Die bislang unzugänglichen Industrieareale zwischen Rhein und Wiese sollen sich für die Bevölkerung öffnen und zu einem neuen Stadtquartier wandeln.

Dazu wurden vier Planungsteams aus Basel, Berlin, Frankfurt und Rotterdam beauftragt, eine Testplanung zu entwickeln, wie sich die Flächen entwickeln lassen. Nun liegen die Ergebnisse vor.

AS+P aus Frankfurt sieht vier Bausteine für das neue Stadtviertel klybeckplus vor: Ein «Wiese-Quartier» soll Wohnen am Park und kleinteiliges Wohnen entlang der Flusslandschaft mit der Ansiedlung von Wirtschaftsflächen im Kern verbinden. Ein «Flussquartier» nimmt die typischen Blockrandformate der Nachbarquartiere auf und bildet einen neuen Quartiersplatz mit einer möglichen Kulturfabrik Klybeck; der «Horburg-Park» ist als Rückzugs- und Naherholungsraum geplant und soll mit einer öffentlichen Kleinmarkthalle ergänzt werden. Ein «24-Stunden-Quartier »zwischen der Verlängerung der Mauerstrasse und der Dreirosenbrücke soll als Labor für künftiges Stadtleben dienen – mit unterschiedlichen Wohnformen in enger Nachbarschaft zu Arbeitsplätzen und Dienstleistungen. Hier sollen auch Aufstockungen und Hochhäuser möglich sein.

Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur

Diener & Diener aus Basel betrachten den «Klybeckplatz» als Herz des neuen Quartiers, hier soll auch ein Verkehrsknoten mit Tramlinien und S-Bahn entstehen. Höhere Häuser fassen den Platz, der als Bindeglied zwischen den bestehenden Quartieren dienen soll. Die Architekten stehen das Weiterbauen an einem Stadtquartier mit industriellem Charme, ergänzt mit klar gesetzten Neubauten als Ziel ihrer Arealentwicklung. Zwischen dem Klybeckplatz und der Wiese ist eine «Industriestrasse» mit Wohnen und Arbeiten geplant. Die Mauerstrasse soll verkehrsbefreit werden und eine grüne Achse zwischen Rhein und Wiese bilden. In ihrer Verlängerung entsteht ein öffentlicher Park am Rhein, der für diverse Freizeitaktivitäten genutzt werden kann.

Prof. Hans Kollhoff aus Berlin will die vorhandene Stadtstruktur mit ihrer Blockrandbebauung in das neue Quartier weiterführen. Neben Wohnen können in den Erdgeschossen vielfältige Nutzungen angeboten werden. Im «Étoile», dem Zentrum des neuen Quartiers, schlägt er ein Hochhausensemble vor. Im Untergeschoss sollen neue Einkaufsmöglichkeiten die bestehende Quartierversorgung ergänzen. Über eine Baumallee und einen Bootshafen wird das Zentrum des Quartiers mit dem Rhein verbunden. Eine Brücke für den Fuss- und Veloverkehr soll die Uferpromenade mit der gegenüberliegenden Rheinpromenade verbinden.

OMA aus Rotterdam will in dem neuen Areal die Trennung der bestehenden Quartiere auflösen, indem es einen «Backbone», ein Kulturband, entlang der Mauerstrasse für öffentliche, soziale und kulturelle Nutzungen einfügt. Dieses ist über den Aussenraum mit dem restlichen Quartier verwoben. Vorgesehen sind im Quartier zudem verschiedene Teilbereiche, von einem Dienstleistungsbereich über das Kulturband bis zu kleinteiligem Wohnen entlang der Wiese und einer öffentlichen Veranstaltungsplattform auf dem Rhein. Wohnen soll bis ins Erdgeschoss möglich sein, mit autofreien Wohnzonen und unterirdischem Parkieren.

Die Ergebnisse der Testplanung wurden mit der interessierten Quartier- und Stadtbevölkerung diskutiert. Die Inputs fliessen in die nun anschliessende Planungsphase ein, die dann ihrerseits die Grundlage für den behördenverbindlichen Stadtteilrichtplan bildet, teilt die Stadt Basel mit.

 

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