Basel: Bebauungsplan für VoltaNord verabschiedet
Basel hat grosse Pläne mit dem Gewerbe- und Industrieareal VoltaNord, das auch als Lysbüchel-Areal bekannt ist. Dort sollen bis zu 3.000 Arbeitsplätze und Wohnraum für 1.300 bis 1.900 Einwohner entstehen.
Das 11,6 Hektaren grosse Areal zwischen Elsässerstrasse, Schlachthofstrasse und Bahnlinie wird heute lediglich extensiv genutzt. Das Coop-Verteilzentrum wird im Sommer 2017 wegziehen, zudem laufen Baurechts- und Mietverträge auf der Parzelle der SBB aus. Dies bietet aus Sicht der Basler Regierung die Chance, durch eine Verdichtung des Areals Platz für zusätzliche Arbeitsplätze und neuen Wohnraum zu schaffen.
Der vom Regierungsrat zuhanden des Grossen Rates verabschiedete Bebauungsplan ermöglicht eine Erhöhung der Bruttogeschossfläche (BGF) von heute rund 85.000 auf ca. 206.000 qm. Davon sind mindestens je 40 Prozent für Arbeits- und Wohnnutzungen reserviert. Eine Primarschule soll im südlichen, von Wohnnutzung geprägten Teil des Areals realisiert werden.
Gegen die Pläne sind nach Angaben des Regierungsrats im Rahmen der öffentlichen Planauflage 13 Einsprachen von Gewerbetreibenden sowie je eine Anregung des Gewerbeverbands Basel-Stadt und der Handelskammer beider Basel eingegangen. Fünf Einsprachen seien nach Gesprächen mit der SBB bzw. dem Kanton zurückgezogen worden. Sieben Einsprachen von Mietern und Baurechtsnehmern auf der SBB-Parzelle seien nicht legitimiert, da deren Verträge vor Realisierung der Planungsmassnahmen auslaufen.
Einsprachen fordern Erhalt des Industriegebiets
Im Grunde fordern die Einsprechenden den Erhalt der Industrie- und Gewerbezone. Sie machen geltend, dass sich sonst die Rahmenbedingungen für industrielle und gewerbliche Nutzungen verschlechtern würden. Der Regierungsrat weist indes darauf hin, dass die Planung VoltaNord eine massive Erhöhung der Anzahl Arbeitsplätze von heute 500 auf künftig rund 2.000 bis 3.000 vorsieht.
Auch gegen die von den Einsprechenden geforderte flächendeckende Verdichtung des Areals mit ausschliesslich Gewerbe- und Industrienutzungen wendet sich der Regierungsrat. Es sei zu befürchten, dass ein derart grosses Angebot die Nachfrage bei weitem übersteigen würde. Im Vergleich zu den heute für Industrie und Gewerbe zur Verfügung stehenden 25.000 qm BGF (auf Flächen der SBB) sieht der Bebauungsplan rund 65.000 qm BGF als realistischen Anteil für solche Nutzungen vor. Diese sollen unter anderem in einem neuen Gewerbehaus im Norden des Areals platziert werden. Es seien auch kostengünstige Gewerbeflächen in der bestehenden Liegenschaft Elsässerstrasse 215 (Baufeld 3) auf der Parzelle der Einwohnergemeinde vorgesehen. Mit dem geplanten Gewerbehaus Werkarena (25.000 qm BGF) auf einem Grundstück der Einwohnergemeinde an der Neudorfstrasse bestehe zudem ein weiteres Angebot für Gewerbebetriebe im Kanton.
Der Bebauungsplan wird im nächsten Schritt nach den Sommerferien im Grossen Rat beraten.