Zürich: Überbauung auf Areal Hardturm einen Schritt weiter
HRS, Immobilienanlagegefässe der Credit Suisse und die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich haben den privaten Gestaltungsplan für die Überbauung auf dem Areal Hardturm eingereicht. Zudem wurden die Baurechtsverträge beurkundet.
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Auf dem Areal Hardturm plant die Entwicklerin und Totalunternehmerin HRS zusammen mit Immobilienanlagegefässen der Credit Suisse und der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) den Bau eines Fussballstadions sowie 174 gemeinnütziger und 600 privater Wohnungen. Das Projekt «Ensemble» ging als Sieger aus einem Wettbewerb hervor, mit dem die Stadt Zürich Investoren suchte, die auf dem Areal ein privat finanziertes Fussballstadion sowie gemeinnützige Wohnungen und ein Investorenprojekt realisieren wollen.
Nun wurden der private Gestaltungsplan eingereicht und die Baurechtsverträge für das rund 55.000 qm grosse Areal beurkundet. Damit sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung erreicht, teilt die Stadt Zürich mit. Die gesamten Investitionen für den gemeinnützigen Wohnungsbau, das Fussballstadion sowie die beiden Hochhäuser belaufen sich auf rund 570 Millionen CHF.
Stadion soll bis 2021 fertig sein
Das Fassungsvermögen des neuen Stadions beläuft sich auf rund 18.000 Zuschauer (Sitz- und Stehplätze) für nationale Meisterschaftsspiele und rund 16.000 Zuschauer (reine Sitzplätze) für internationale Spiele. Das Stadion ist als reines Fussballstadion geplant, das in erster Linie für den Spielbetrieb der beiden Zürcher Fussballvereine GCZ und FCZ genutzt wird.
Ausserhalb der Veranstaltungstage, dies betrifft rund 320 Tage im Jahr, soll das Stadion und insbesondere dessen Sockelbereich mit Gastronomie oder Kleinläden zur Belebung des Quartiers beitragen. Der Bau des Stadions kostet 105 Millionen; Investor ist die HRS Investment AG. Das Stadion soll gemäss Bauherrschaft 2021 fertiggestellt sein, die ersten Spiele sind für die Saison 2021/22 vorgesehen.
Zwei Hochhäuser und ein genossenschaftliches Projekt
In den zwei Hochhäusern auf dem Baufeld C entstehen rund 600 Wohnungen (2,5- bis 4,5-Zimmer-Mietwohnungen) im mittleren Preissegment. In den Sockelgeschossen sind bis zum vierten Obergeschoss Atelier- und Gewerbeflächen geplant, die an kleine und mittlere Betriebe aus den Bereichen Gastronomie, Handwerk, Gesundheit, Bildung und Sport vermietet werden sollen.
Das Projekt für den gemeinnützigen Wohnungsbau der ABZ auf dem Baufeld A umfasst 174 preisgünstige Wohnungen mit Wohnraum für gegen 500 Personen. Für eine freitragende 4,5-Zimmer-Wohnung mit 94 qm werden rund 1.650 CHF/Monat einschliesslich Nebenkosten verlangt. Rund ein Drittel der Wohnungen wird zusätzlich subventioniert. Weiter sind ein Doppelkindergarten, ein Gemeinschaftsraum sowie Atelier- und Gewerbeflächen im Erdgeschoss geplant.
Reduzierter Baurechtszins für die Investoren
Die Stadt Zürich gewährt vier Baurechtsverträge über eine Laufzeit von 92 Jahren an die Wohnbaugenossenschaft ABZ (Baufeld A), die Stadion Züri AG (Baufeld B), im Miteigentum an die Credit Suisse Funds AG sowie die beiden Immobilienfonds Siat und Interswiss (Baufeld C1) sowie an die Credit Suisse Anlagestiftung (Baufeld C2). Die Baurechtsnehmenden entrichten der Stadt Zürich einen jährlichen Baurechtszins in der Höhe von rund 1,2 Millionen.
Der Bau des Stadions und der Wohnungen wird privat finanziert, es ist kein städtischer Betriebsbeitrag an das Stadion vorgesehen. Die Stadt erhebt auf dem Baufeld C jedoch einen reduzierten Baurechtszins, um den Investoren den Stadionbau zu ermöglichen. Daraus resultiert nach Angaben der Stadt ein jährlich wiederkehrender Einnahmeverzicht von maximal 1,7 Millionen.
Die öffentliche Auflage des Gestaltungsplans beginnt am 16. September und läuft bis am 20. November 2017. Der Stadtrat wird den privaten Gestaltungsplan dem Gemeinderat voraussichtlich im Sommer 2018 vorlegen.