ZKB lanciert Wohneigentumsindex ZWEX neu
Die Zürcher Kantonalbank hat ihren Preisindex für den Markt für Wohneigentum, den Zürcher Wohneigentumsindex (ZWEX), in erweiterter Form neu lanciert. Demnach sind die Wohneigentumspreise im Kanton im dritten Quartal 2017 weiter gestiegen.

Der ZWEX dokumentiert die Preisentwicklung von Einfamilienhäusern und Stockwerkeigentum im Kanton Zürich. Er besteht aus einem Gesamtindex sowie neu aus den drei regionalen Subindizes See, Regio und Land. Die Regionalisierung erfolge anhand der räumlich unterschiedlichen Preisniveaus, teilt die Zürcher Kantonalbank ZKB mit. Die Region See besteht aus den teuersten Ortschaften rund um das Zürcher Seebecken, während die Regio die mittelpreisigen, suburbanen Ortschaften im Einzugsgebiet der Stadt Zürich sowie Winterthur umfasst. Die Region Land besteht aus den günstigsten Ortschaften in den ländlichen Gebieten des Kantons.
Im dritten Quartal registrierte der ZWEX ein Preiswachstum von 1,4 Prozent für Wohneigentum im Kanton Zürich, wobei sich die Regionen unterschiedlich entwickelt haben: Während die günstigste Region Land eine Preissteigerung von 2,7 Prozent erfahren habe, seien die Preise in der Region Regio leicht rückläufig (-0,1%). Die teuerste Region See verzeichne ein Preiswachstum von 2,2 Prozent. Dafür sei insbesondere das Segment Stockwerkeigentum verantwortlich, das bereits in den letzten zehn Jahren ein wichtiger Preistreiber für das überdurchschnittliche Wachstum gewesen sei. Nach einer Phase der Beruhigung zwischen Ende 2013 und 2015 sind die Preise im Kanton seit Jahresbeginn gesamthaft um 5,3 Prozent gestiegen.
«Das Preiswachstum im Kanton Zürich legt derzeit einen Zwischenspurt ein», sagt Peter Meier, Leiter Analytics Immobilien bei der ZKB. «Kurz- bis mittelfristig erwarten wir wieder eine Marktberuhigung. Für 2018 rechnen wir im Kanton Zürich mit einem leichten Preisrückgang von 0,5 Prozent.» Ausschlaggebend seien die weiterhin hohe Bautätigkeit, die tendenziell rückläufige Zuwanderung sowie die leicht steigenden Zinsen.
Langfristig kommen mehr Wohnungen auf den Markt
Auf lange Frist betrachtet rechnen die ZKB-Experten aufgrund der demografischen Entwicklung damit, dass wieder vermehrt Wohneigentum auf den Markt kommen wird: Mit der Babyboomer-Generation (Jahrgänge 1955-1965), die in den Jahren 2020 bis 2030 in Pension geht, trete langfristig eine – im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung – grosse Verkäufergruppe im Eigenheimmarkt auf. Auf der Nachfrageseite jedoch nehme die potentielle Käufergruppe, nämlich die 35- bis 45-Jährigen, gemessen an der Gesamtbevölkerung ab. In den kommenden Dekaden sei deshalb zu erwarten, dass ein grösseres Angebot einer geringeren Nachfrage an Wohneigentum gegenübersteht.
Die Datengrundlage für den ZWEX besteht aus den erfolgten Freihandtransaktionen von Stockwerkeigentum und Einfamilienhäusern, die durch die Zürcher Kantonalbank finanziert wurden. Seit 2006 werden die Daten mit den Freihandtransaktionen des Swiss Real Estate Datapool (SRED) ergänzt. Die Kantonalbank kann neu neben den eigenen Transaktionsdaten im Wohneigentum auch jene der Credit Suisse und der UBS in den Index einfliessen lassen. Nach Angaben der ZKB handelt es sich damit um die umfassendste Datenquelle im Kanton Zürich – mit rund 3.000 Transaktionen pro Jahr decke man nun circa 56 Prozent aller Eigenheimtransaktionen im Markt ab. Die Berechnung des neuen Index erfolgt quartalsweise.