Basel: Drei Hochhäuser für den Dreispitz
Drei kreisrunde Hochhäuser sollen das neue Basler Stadtquartier prägen, das auf dem Dreispitz-Areal entsteht. Dies sieht das Projekt von Herzog & de Meuron vor, die den Studienauftrag für die Nordspitze gewonnen haben.
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Der Dreispitz, das Dreieck zwischen Dornacher-, Reinacher- und Münchensteinerstrasse, soll zu einem neuen Basler Stadtquartier werden. Bisher wird der Dreispitz vor allem für Gewerbe und Verkauf genutzt – das soll weiter entwickelt und durch Gastronomie, Bildung, Freizeit und Wohnen erweitert werden.
Besonders für die Nordspitze des Areals, nahe beim Bahnhof SBB und in Nachbarschaft zum Quartier Gundeldingen, sieht die Grundstückseigentümerin Christoph Merian Stiftung (CMS) hohes Entwicklungspotenzial. Gemeinsam mit der Genossenschaft Migros Basel als Baurechtsnehmerin der Nordspitze hat sie daher einen Studienauftrag initiiert und dazu sechs Schweizer Architekturbüros eingeladen. Ziel war es, ein städtebaulich zukunftsweisendes, aber auch wirtschaftlich tragfähiges Konzept für die Transformation des Areals zu entwickeln.
Einstimmig hat sich die Jury für den Vorschlag des Basler Büros Herzog & de Meuron ausgesprochen. Herzstücke des Projekts sind zwei Parks sowie drei Hochhäuser mit kreisförmigem Grundriss und gemischter Nutzung. Die 135 bis 160 m hohen Türme sollen den Übergang vom Birs- zum Rheintal markieren. Die Architekten schlagen vor, das Areal mit einem Mix aus Stadthäusern und Hochhäusern zu bebauen, realisiert von unterschiedlichen Bauträgern. So soll Wohnraum in unterschiedlichen Grössen und Preiskategorien entstehen. Aufgelockert wird die verdichtete Überbauung durch einen Stadtpark, zudem soll das Dach des MParc Dreispitz begrünt und als öffentliche Freifläche genutzt werden.
Insgesamt könnten rund 800 Wohnungen in der Überbauung entstehen, was einer Wohnfläche für 1.400 Personen entspricht. Die gesamten Investitionskosten auf der Nordspitze werden grob auf 600 bis 800 Millionen CHF geschätzt.
CMS, Migros und der Kanton Basel-Stadt sind voll des Lobes für den Entwurf von Herzog & de Meuron. Der Vorschlage stelle «die Weiterentwicklung eines unserer wichtigsten Verkaufspunkte sicher», sagt Stefano Patrignani, Geschäftsleiter der Genossenschaft Migros Basel, über die Pläne für den MParc Dreispitz. Für Kantonsbaumeister Beat Aeberhard ermöglicht das Projekt «die Anbindung an das Quartier Gundeli Ost, schafft eine vorbildliche urbane Verdichtung und gleichzeitig ein Maximum an vielfältig nutzbaren Freiflächen». «Herzog & de Meuron zeigen beispielhaft, wie Verdichtung hohe Wohnqualität und grosszügige Freiflächen für das Quartier ermöglicht», meint Beat von Wartburg, Direktor der CMS.
Bis zur Realisierung wird es aber noch einige Jahre dauern: Es folgt nun eine zweite Entwicklungsphase, in der ein rechtskräftiger Bebauungsplan entwickelt wird. Er könnte im Idealfall im Laufe des Jahres 2020 dem Grossen Rat vorgelegt. Sollte er Rechtskraft erlangen, folgt Phase drei mit den konkreten Planungen für einzelne Projekte.