Basel: Rat befasst sich mit Plänen für Rosentalturm
Die MCH Messe Basel möchte das sanierungsbedürftige Parkhaus am Messeplatz durch ein Hochhaus mit Wohnungen, Hotel und Dienstleistungsflächen sowie einem unterirdischen Parkhaus ersetzen. Der Regierungsrat hat den dafür nötigen Bebauungsplan jetzt dem Grossen Rat unterbreitet.
Für die Realisierung des Rosentalturms beabsichtigt die MCH Messe Basel das Projekt einer privaten Investorengesellschaft zu übergeben – ähnlich dem Projekt Messeturm. Die private Investorengesellschaft soll dann für den Rückbau des Parkhauses und den Neubau des Hochhauses verantwortlich zeichnen.
Der neue Rosentalturm soll ein Hotel mit 140 bis 200 Zimmern, ca. 90 bis 140 Wohnungen sowie Büroflächen für 500 bis 600 Arbeitsplätze umfassen. Für quartierbezogene Nutzungen im Erdgeschoss – etwa ein Kinderhort, Quartierladen, eine Bibliothek oder ein Café – sind mindestens 1.000 qm Bruttogeschossfläche vorgesehen. Als Ersatz des bestehenden Messeparkhauses ist die Erstellung eines unterirdischen Parkhauses mit rund 1.400 Stellplätzen geplant.
Mit dem neuen Bebauungsplan werden die Bestimmungen für das Baufeld des Messeparkhauses geändert und die Bestimmungen für den Bau des Rosentalturms festgesetzt. Insbesondere geht es dabei um die maximal zulässige Gebäudehöhe – maximal 110 Meter – und die Mantellinien. Innerhalb dieser Mantellinien kann ein Neubauprojekt realisiert werden.
Regierungsrat spricht sich für das Projekt aus
Der Regierungsrat begrüsst das Projekt der MCH Messe Basel, weil damit der bestehende Leitgedanke einer «Messe in der Stadt» konsequent weiterverfolgt werde. Die Verlagerung des Parkhauses unter den Boden schaffe Möglichkeiten, den Raum auch aus städtischer Sicht weit besser zu nutzen als dies heute der Fall sei, heisst es in einer Mitteilung.
Die Nutzungen im Erdgeschoss würden aus der Sicht des Regierungsrat den Messeplatz und die Rosentalanlage deutlich beleben – unabhängig von den Messeterminen. Zudem leiste der Rosentalturm mit den Wohnungen und Dienstleistungsflächen einen Beitrag zur inneren Verdichtung an einer optimal mit öffentlichem Verkehr erschlossenen Lage.
Einsprachen gegen die nutzungsplanerischen Massnahmen gab es vom VCS Verkehrsclub der Schweiz, Sektion Basel, dem Neutralen Quartierverein Oberes Kleinbasel und der Wohngenossenschaft GRASS, wobei die Einsprachepunkte nach Angaben des Regierungsrats weitgehend identisch seien: Beanstandet wurden verkehrliche und umweltrelevante Aspekte. Der Neutrale Quartierverein Oberes Kleinbasel und die Wohngenossenschaft GRASS seien nicht zur Einsprache legitimiert, und für den VCS seien die Aussagen im Bebauungsplan zu allfälligen Fahrtenüberschreitungen hinsichtlich der Massnahmen und Sanktionen zu wenig griffig gewesen. Dem habe man entsprochen. Die übrigen Einsprachepunkte des VCS sollen abgewiesen werden, beantragt der Regierungsrat.
Rund um den Messeturm entstehen weitere Hochhäuser: Die im Bau befindliche Liegenschaft Rosentalstrasse 17 (vormals Zürich-Häuser) und der Claraturm an der Ecke Clarastrasse/Riehenring. Insgesamt werden rund 280 Wohnungen sowie Dienstleistungsflächen gebaut.