Bern: Migros beendet Markthalle-Projekt

Die Migros Aare wird die Markthalle in Bern nicht wie geplant umbauen und revitalisieren. Grund für den Rückzug seien unter anderem «unüberbrückbare Differenzen» bei der geplanten Übernahme des Mietvertrages von Media-Markt, teilt die Genossenschaft mit.

Die Berner Markthalle sollte zu einem Gastrotempel werden, nun beendet die Migros Aare das Projekt (Rendering: Migros Aare)

Im Februar 2017 hatte die Migros Aare ihre Pläne für eine Neugestaltung der Berner Markthalle vorgestellt. Auf den gut 2.300 qm Nutzfläche sollten «kreative Gastronomiekonzepte» angesiedelt werden, geplant waren auch handwerkliche Betriebe wie eine Brauerei und eine Bäckerei.

Dazu sollte Migros Generalmieterin der Markthalle werden und den Mietvertrag von Media-Markt übernehmen. Der Elektronikhändler wollte seine Filiale an dem Standort schliessen. Zu dieser Übernahme wird es nun nicht kommen. Eine Einigung zwischen der Migros Aare und Media-Markt sei auf Grund zu unterschiedlicher Vorstellungen zeitnah nicht realistisch, so die Migros.

Allerdings gebe es auch weitere Schwierigkeiten, die dem Projekt «Neue Markthalle» entgegenstehen. So sind laut Migros Einsprachen gegen den Umbau der Markthalle hängig, weshalb die Baubewilligung noch immer aussteht. Um den Beanstandun­gen der Einsprecher in Bezug auf den Lärm zu entsprechen, wären erhebliche konzeptionelle Einschränkungen nötig, die gesamthaft zu schwer wiegen – beispielsweise der Verzicht auf Live-Musik und reduzierte Öffnungszeiten.

Geplanter Eröffnungstermin ist längst verstrichen

Zudem habe man seit Februar 2017 umfangreiche Planungs- und Konzeptarbeiten ausgeführt, so Migros. Die Einsprachen, aber auch die Komplexität des Projektes hinsichtlich Bausubstanz, Mieterausbau und Betriebskonzept hätten dazu geführt, dass der ursprünglich für Ende 2017/Anfang 2018 vorgesehene Eröffnungstermin längst verstrichen und eine verbindliche Terminplanung derzeit nicht möglich sei. Es konnten weder mit Mietern noch mit der Eigentümerin der Liegenschaft Verträge abgeschlossen werden, und durch die zeitliche Verzögerung seien auch die Planungskosten mittlerweile deutlich gestiegen. Nach Abwägung aller dieser Gründe habe man entschieden, das Projekt einzustellen, so die Migros Aare.

Laut einem Bericht des Blick weist Media-Markt Schweiz die Vorwürfe der Migros Aare zurück. Man habe sich an alle schriftlichen Abmachungen gehalten, jedoch sei Migros mit der Übernahme der Markthalle in Verzug geraten. Daher wollte Media-Markt die vereinbarte Entschädigungszahlung nachverhandeln, zitiert die Zeitung aus einer Mitteilung des Unternehmens. Media-Markt sollte der Migros einen Betrag im hohen einstelligen Millionenbereich für die Übernahme der Markthalle zahlen, wovon ein grosser Teil auch bereits bezahlt sei, so das Unternehmen.

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