Zürich: SP will Wohntürme für Hardturm-Stadion streichen
Laut Medienberichten will die SP die Wohntürme im Zürcher Hardturm-Stadion-Projekt streichen. Die Partei fürchtet, dass ansonsten das ganze Bauvorhaben durch Rekurse zum Scheitern gebracht wird.

Wie zuerst der Tages-Anzeiger berichtete, hat die SP vorgeschlagen, die beiden 137 Meter hohen Türme nicht zu realisieren, um zu verhindern, dass das Projekt durch Rekurse scheitert. Eine Bürgerinitiative aus Höngg wolle die Hochhäuser auf juristischem Weg verhindern und habe bereits angekündigt, dazu bis vor das Bundesgericht zu ziehen.
Ohne die Wohnhochhäuser würde jedoch die Querfinanzierung für das Stadion wegfallen: In den zwei Hochhäusern sind früheren Angaben zufoge rund 600 Wohnungen im mittleren Preissegment geplant, in den Sockelgeschossen sind bis zum vierten Obergeschoss Atelier- und Gewerbeflächen vorgesehen. Für das Baufeld C, auf dem die Türme gebaut werden sollen, erhebt die Stadt nur einen reduzierten Baurechtszins. Damit soll den Investoren – Anlagegefässe der Credit Suisse – der Stadionbau ermöglicht werden. Daraus resultiert nach Angaben der Stadt ein jährlich wiederkehrender Einnahmeverzicht von maximal 1,7 Millionen CHF. Ohne eine Querfinanzierung durch die Wohnhochhäuser, so der Tages-Anzeiger, müsste die Stadt 85 Millionen für das Station aufbringen.
Nach Auffassung der SP lohne sich das Geschäft mit der Credit Suisse nicht, heisst es in der Zeitung weiter. Die Partei will die Parzelle an eine Genossenschaft im Baurecht abgeben. Das würde der Stadt so rund eine Milliarde auf 92 Jahre gerechnet sparen. Zurzeit wird im Stadtparlament über das Stadionprojekt beraten. Ob der Antrag der SP durchkommt, ist noch unklar. Sollte er scheitern, erwägt die SP laut dem Zeitungsbericht eine Volksinitiative.