Lenzburg: Axa realisiert Wohnprojekt in Hybridbauweise
In Lenzburg realisiert die Bauherrin Axa ein Mehrfamilienhaus. Es wird in einem Hybridbausystem erstellt, das von der Firma Renggli und der Berner Fachhochschule entwickelt wurde.
Für das Haus mit 20 Mietwohnungen werden bei der auf Holzbau spezialisierten Firma Renggli die einzelnen Wohnungen als Raummodule vorgefertigt. Bäder, Küchen, Türen, Fenster und Beläge seien bereits eingebaut, auch die Leitungen der Gebäudetechnik seien eingezogen, heisst es in einer Mitteilung der Axa.
Parallel zur Produktion der Module sei in Lenzburg das Untergeschoss erstellt und eine Stahlstruktur aufgebaut worden. Dieses Stahlgerüst als Tragwerk unterscheide das Projekt von bisherigen Modulbauten, heisst es weiter: Dank des Tragwerks werden Lasten durch die Stahlbauteile ins Fundament abgetragen, was den Bau höherer Gebäude ermöglicht, weil die Module von oben nicht zusätzlich belastet werden. Die vorgefertigten Module werden in das Stahlgerüst eingesetzt, miteinander verbunden und die Gebäudetechnik angeschlossen. Erschlossen werden die Wohnungen über einen Laubengang mit vorgesetztem Treppen- und Liftturm.
Das Hybridbausystem wurde im Rahmen eines Innovationsprojekts von Innosuisse entwickelt. Ein wesentlicher Vorteil sei eine stark verkürzte Bauzeit, zudem können durch die Vorfertigung und die Standardisierung der Wohnungen die Kosten pro Wohnung deutlich gesenkt werden. Die Bauweise sei dadurch auch viel besser kalkulierbar als bei konventionellen Bauten und lasse Etappierungen zu, sagt Max Renggli, CEO der Renggli AG.
Pionierprojekt in Lenzburg
Die Bauweise wird erstmals beim Projekt «Hello Lenzburg» angewandt. Dazu wurde eine alte Liegenschaft der Axa rückgebaut und durch den Neubau in der modularen Bauweise ersetzt. Es entstehen drei Wohnungstypen: zwei unterschiedliche 2,5- und eine 3,5-Zimmer-Wohnung. Der Mietzins für eine 3,5-Zimmer-Wohnung wird nach Angaben der Axa bei rund 1.600 CHF pro Monat liegen. Das Gebäude wird im Minergie-A-Standard erstellt. Eine Photovoltaik-Anlage produziert Strom, geheizt wird mit einer Erdsonden-Wärmepumpe.
«Auch als institutioneller Investor wollen wir unseren preiswerten Wohnraum im Bestand erhalten», sagt Simon Haus, Leiter Asset Management bei der Axa. Der Hybrid-Modulbau biete gerade für die Erneuerung des eigenen Bestandes diese Möglichkeit. Die Erfahrungen aus dem Projekt in Lenzburg sollen weiteren Projekten als Grundlage dienen. (ah)