Streit um «Papieri»-Areal in Grellingen

Auf dem Areal der Ziegler Papier AG in Grellingen (BL) ist der Bau von Wohnungen geplant. Nach Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde und den Bauherren wurde das Projekt jetzt «auf Eis gelegt».

Gewerbeliegenschaft auf dem Areal in Grellingen (Bild: Ziegler Papier AG)

Seit die Ziegler Papier AG im Jahr 2016 bekanntgab, dass das Unternehmen die Produktion von Fein- und Spezialpapieren im Werk Grellingen einstellt, wird das Fabrikgelände umgenutzt. Nachdem mit der Verschiebung der Maschinen nach China und Indien die grossen Anlagen abgebaut wurden, stehen die Gebäude für Mieter zur Verfügung. Wie Ziegler Papier mitteilt, ist seit Ende 2017 bereits ein grösserer Teil der Liegenschaften gewerblich vermietet.

Weiter gibt es Pläne, nach denen das Industrieareal sukzessive in ein Wohngebiet verwandelt werden soll. Die Eigentümer lancierten dazu einen Architekturwettbewerb mit der Idee, einen Teil der bestehenden Gebäude umzunutzen, als Zeitzeugen einzubeziehen und mit Neubauten zu ergänzen. Pläne, die beim Grellinger Gemeinderat zunächst gut ankamen – denn das Ziegler-Areal birgt das Potenzial für 1.000 neue Einwohner, was das Wachstum der Gemeinde bei einer aktuellen Einwohnerzahl von rund 1.850 um mehr als 50 Prozent ermöglichen würde. Wie die «bz – Zeitung für die Region Basel» berichtet, hatte der Gemeinderat die Fachkommission Ortskern unter Mitwirkung des Ressortleiters Hoch- und Tiefbau sowie des Gemeindepräsidenten beauftragt, die Entwicklung des 33.000 Quadratmeter grossen Areals zu begleiten. Im Rahmen der Testplanung sollte ein städtebauliches Gestaltungskonzept und auf Basis dessen ein Quartierplan erstellt werden.

Doch bei der Konkretisierung kam es zwischen dem Gemeinderat und der Ziegler Papier AG zu Unstimmigkeiten. Gemäss «bz – Zeitung für die Region Basel» ist die Gemeinde daran interessiert, möglichst das ganze Areal in einen Quartierplan einzubeziehen und diesen dann im Rahmen von Teilzonenplänen etappenweise umzusetzen. Die Ziegler AG wolle dagegen vorerst nur einen Teil des Areals in die Planung integrieren. Inzwischen wurde die Quartierplanung «auf Eis gelegt»; wobei sich der Gemeinderat laut Zeitung weiterhin daran interessiert zeige, mit der Planung weiterzumachen. (bw/mr)

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