Basel: Überbauung Nauentor ist einen Schritt weiter
Gegen die Überbauung Nauentor beim Bahnhof SBB in Basel sind 17 Einsprachen eingegangen. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat, diese abzuweisen.
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Das leerstehende Postreitergebäude beim Bahnhof SBB soll zum Nauentor umgebaut werden. Die Planungsgemeinschaft von Post Finance und SBB plant eine Neuüberbauung, bei der die bestehende Tragstruktur über den Gleisanlagen als Sockel genutzt wird. Entstehen sollen drei Hochhäuser; insgesamt wird die Überbauung 50.000 qm bis 80.000 qm Arbeitsfläche und Wohnraum für ca. 600 Personen schaffen.
Laut dem neuen Bebauungsplan wird der Sockel mit dem Parking im ersten Obergeschoss um drei neue Geschosse erweitert. Darauf sollen drei Hochhäuser mit einer maximalen Höhe von 89 Metern gebaut werden. Im Sockelbereich wird eine neue Fussgängerverbindung über dem Gleisfeld entstehen, flankiert von Höfen mit Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben.
Für das Projekt sind unter anderem eine Zonenänderung, eine Änderung des Wohnanteilplans, ein Bebauungsplan sowie die Änderung von Bau- und Strassenlinien notwendig.
Alle 17 Einsprachen sollen abgewiesen werden
Gegen den Bebauungsplan sind nach Angaben des Kantons Basel-Stadt 17 Einsprachen eingegangen. Die Mehrheit richte sich gegen die öffentlich zugängliche Magistrale, die nur für Fussgänger bestimmt ist und keine schnelle Verbindung für Velofahrende darstelle. Ein weiteres Thema sei die Schaffung von ausreichend Veloabstellplätzen gewesen. Geplant sind laut Regierungsrat 400 neue öffentliche Veloabstellplätze sowie Reserveflächen für maximal 400 weitere.
Das Projekt trage zu einer städtebaulichen Verbindung zwischen Nauenstrasse und Solothurnerstrasse bei und schaffe eine attraktive Fussgängerverbindung zwischen den Quartieren, heisst es beim Basler Regierungsrat. Die heute städtebaulich unfertige Situation gegenüber dem Gundeldinger Quartier werde geklärt. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat daher, die Einsprachen abzuweisen.
Stimmt der Grosse Rat zu, kann mit einem Varianzverfahren für das eigentliche Bauprojekt begonnen werden. Ab 2023 könnte die Überbauung realisiert werden; der Bezug wäre voraussichtlich ab Ende 2029 möglich. (ah)