Zürich: Initiative will Neubauten am Seeufer verhindern
Eine Initiative will, dass keine neuen Grossbauten mehr am Ufer des Zürichsees entstehen. Grund: Sie werfen zu viel Schatten auf die Grünflächen.
Eine Initiative will, dass die Stadt Zürich den öffentlichen Grünraum am Seeufer vor Schattenwurf schützt. Die sogenannte Besonnungsinitiative eines parteiunabhängigen Komitees kommt am 26. September an die Urne, meldet die Zeitung 20 Minuten. Die Vorlage fordert, dass bauliche Veränderungen, welche die Grünflächen am See zusätzlich beschatten, verhindert werden. Dazu soll eine Beschränkung der maximalen Gebäudehöhe gemäss dem aktuellen Baubestand eingeführt werden.
Der Initiant Peter-Wolfgang von Matt aus Wollishofen hat die Initiative als direkte Reaktion auf das «Züribahn»-Projekt der Zürcher Kantonalbank (ZKB) lanciert. «Die Seilbahn-Stationen sollen auf öffentlichen Flächen am Mythenquai und am Zürichhorn zu stehen kommen. Die betroffenen Wiesen werden als Badeorte genutzt. Da ist man auf die direkte Sonneneinstrahlung angewiesen.»
Die FDP-Kantonsrätin Sonja Rueff-Frenkel lehnt die Vorlage ab. «Die Initiative schiesst über das Ziel hinaus und ist unnötig.» Der Schattenwurf werde als Vorwand benutzt, um ausgewählte Bauprojekte zu verhindern. Eine Annahme der Initiative wäre verheerend und würde die Entwicklung verhindern, findet Rueff-Frenkel. «Wenn entlang des Seeufers nicht mehr gebaut werden darf, gebe es eine grosse Rechtsunsicherheit für hängige Projekte. Ebenfalls wäre es ein krasser Eingriff in die Eigentumsgarantie.» Auch der Stadtrat und der Gemeinderat lehnen die Vorlage ab. Die geltende Bau- und Zonenordnung schränke die Baumöglichkeiten am Seeufer bereits heute stark ein. (ua)