Projekt Riva in Arbon kommt an die Urne

Zum Hochhaus-Projekt Riva in Arbon wird es ein Referendum geben. Ob das Projekt der HRS Real Estate realisiert werden kann, ist damit fraglich.

Mit dem Projekt Riva sollen zwei Hochhäuser in Arbon entstehen (Quelle: HRS Real Estate)

Die HRS Real Estate AG plant den Rückbau des seit 2016 leerstehenden Hotels Metropol in Arbon, um Platz zu schaffen für ein ambitioniertes Neubauprojekt: Auf einem gemeinsamen Sockelgeschoss mit Restaurant, Bar und Saal sollen zwei maximal 43 Meter hohe Wohntürme mit je 13 Stockwerken entstehen. In den beiden Hochhäusern sind insgesamt 63 Wohnungen und 25 Hotelzimmer vorgesehen.

Das Vorhaben ist stark umstritten. Der Stadtrat sieht im Projekt «eine Chance für Arbon», denn es erlaube mehr Durchblicke auf den See und mehr Grünräume als zuvor; Parkplätze gebe es dort künftig nicht mehr. Zudem passten die Wohntürme in die Stadt mit den prägenden Elementen Altstadt und Saurer-Industrieareal.

Ein Grossteil der Einwohner zeigt sich eher skeptisch. Mit ihrem Referendum gegen den im Spätherbst 2021 öffentlich aufgelegten Gestaltungsplan «Riva» erreichte die im letzten Frühjahr gegründete «IG Seeufer ohne Hochhäuser» im Dezember 2021, dass die Bevölkerung erstmals über das Projekt mit den Doppelwohntürmen abstimmen kann, wie aus einer Mitteilung des Referendumskomitees hervorgeht.

Wie regionale Medien berichten, ist der Termin für das Referendum noch offen, da der Stadtrat zuerst acht eingegangene Einsprachen zum Gestaltungsplan für das Projekt der HRS bereinigen müsse. Im Fall, dass die Einsprecher mit dem Ergebnis der Entscheidung nicht einverstanden sind, könnten sie anschliessend dagegen rekurrieren, wird Marco Sacchetti, Generalsekretär im Departement für Bau und Umwelt, zitiert. Unklar sei auch, ob die Arboner gleichzeitig mit dem Gestaltungsplan auch über die nötigen zonenplanrechtlichen Änderungen abstimmen können, die in der revidierten Ortsplanung vorgesehen sind.

Gemäss einem Bericht des St. Galler Tagblatts würde der Arboner Stadtrat gerne die Riva betreffenden Punkte vorziehen, und nicht zwei oder drei Jahre warten, bis das Gesamtpaket parat zum Entscheid sei. Ob dieses Vorgehen möglich ist, wolle die Stadt gemäss Stadtpräsident Dominik Diezi im Januar 2022 mit dem Kanton abklären. (bw)

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