Credit Suisse will das STCC an den Bund verkaufen

Credit Suisse und der ETH-Rat haben vereinbart, dass das Swiss Tech Convention Center (STCC) in den nächsten Jahren an den Bund heimfallen soll. Zwei CS-Fonds sind Eigentümer des Kongresszentrums.

Das Swiss Tech Cconvention Center auf dem Campus der EPFL in Ecublens (Bild: Salamanamanjaro, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38491603)

Die Credit Suisse Funds AG hat das Kongresszentrums Swiss Tech Convention Center (STCC) in Ecublens zusammen mit dem angrenzenden Centre de Logement im Jahr 2010 im Rahmen einer Public-Private-Partnership erstellt. Je zur Hälfte sind die Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Fund Livingplus und Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality in die Liegenschaften investiert. Alleinmieterin ist die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL), und der Mietvertrag für beide Gebäude sollte ursprünglich bis 2044 laufen. Nach früheren Angaben investierte Credit Suisse 120 Mio. CHF, und die EPFL zahlt eine jährliche Miete von 6 Mio. CHF.

Wie Credit Suisse nun mitteilt, laufen seit längerem Gespräche über einen frühzeitigen Heimfall des STCC. Für die EPFL sei das Kongresszentrum wichtig für die Lehre und Forschung. Allerdings konnte es seit seiner Eröffnung im April 2014 nicht profitabel betrieben werden, und dieses Problem hat sich nach Angaben der Credit Suisse durch die Coronapandemie noch weiter verschärft.

Die Fonds behalten das Centre de Logement

Credit Suisse Funds und der ETH-Rat haben daher vereinbart, dass das SwissTech Convention Center im Rahmen eines frühzeitigen Heimfalls an den Bund übertragen werden soll. Dabei soll das Baurechtsgrundstück zweigeteilt werden, in je eins für das STCC und das Centre de Logement. Während der Anteil mit dem STCC an den Bund übertragen wird, wollen die Fonds das Baurechtsgrundstück mit dem Centre de Logement, das Studentenwohnungen, Geschäfte, ein Hotel und ein Parkhaus umfasst, behalten. Der Mietvertrag mit der EPFL wurde um zehn Jahre auf 2054 verlängert.

Credit Suisse beziffert die Transaktionssumme auf 139,5 Mio. CHF, was auf Höhe des Verkehrswertes per Ende 2021 liege. Der Bundesrat und die eidgenössischen Räte müssen der Eigentumsübertragung noch zustimmen; sie soll ab 2024 bis spätestens 2026 erfolgen. In dieser Zeit wollen die Immobilienfonds Ersatzinvestitionen tätigen.

Das STCC macht für den Credit Suisse Real Estate Fund Livingplus einen Anteil von 2,3% am gesamten Fondsvermögen aus; für den Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality beträgt dieser Wert 9,0% (Stand 31. Dezember 2021).

Filippo Rima, CEO von Credit Suisse Asset Management Schweiz, sagt, man begrüsse die Lösung, bei der die beteiligten Immobilienfonds «mit einem attraktiven Preis für das SwissTech Convention Center entschädigt werden und zudem die Mietdauer des Centre de Logement um zehn Jahre verlängert wird». Der Erlös für das STCC soll in andere Objekte investiert werden.

Matthias Gäumann, Vizepräsident der EPFL für den operativen Betrieb, meint, dass die Übertragung die Betriebskosten des derzeit defizitären Kongresszentrums erheblich senken werde. Damit würden sich auch die Rahmenbedingungen der EPFL verbessern, das Potenzial der Infrastruktur auszunutzen. (ah)

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