Bachem investiert 750 Millionen im Fricktal

Das Sisslerfeld zwischen Stein und Sisseln im Kanton Aargau soll zu einem Life Science Cluster werden. Nun hat das Pharmaunternehmen Bachem angekündigt, dort eine Produktionsstätte zu bauen.

Das Sisslerfeld (Bild: Gerry Thönen)

Bachem, ein Hersteller von Wirkstoffen für Medikamente mit Sitz in Bubendorf (BL), hat erhebliche Investitionen angekündigt. Das Unternehmen will für 750 Mio. CHF im Sisslerfeld eine Produktionsstätte realisieren. Dazu hat Bachem mit der Firma DSM vereinbart, ein unbebautes Areal schrittweise zu erwerben. Der Kauf der ersten Parzelle sei abgeschlossen, die weiteren folgen über die kommenden Jahre, teilt Bachem mit. Zum Kaufpreis machte das Unternehmen keine Angaben.

Bachem will auf dem Gesamtareal, das eine Fläche von 155.000 qm hat, die Produktionskapazität ausbauen und bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Im ersten Schritt werden bis zum Jahr 2023 gut 750 Mio. CHF investiert, und es sollen 500 neue Arbeitsplätze entstehen.

Bachem sieht Standortvorteile in der Nordwestschweiz

DSM ist ebenfalls auf dem Sisslerfeld angesiedelt. «Mit Bachem haben wir einen neuen Nachbarn gefunden, der wie wir langfristig plant und an der Entwicklung des Sisslerfelds zu einem attraktiven Biosciences-Cluster interessiert ist», lässt sich Eros Carletti, President DSM Switzerland, in der Mitteilung von Bachem zitieren.

Wie das Pharmaunternehmen mitteilt, ist die Standortwahl in einem mehrstufigen Auswahlprozess getroffen worden. Auf die Nordwestschweiz habe man sich u.a. wegen der Fachkräfte, dem Netzwerk an Zulieferern und der hohen Dichte an Pharma- und Chemieunternehmen schon früh festgelegt. «Das konkrete Objekt im Sisslerfeld wurde schliesslich vor allem aufgrund eines nochmals erhöhten Flächenbedarfs ausgewählt», so Bachem.

Der Kanton wünscht sich weitere Ansiedlungen

Mit der Ansiedlungsentscheidung verleiht Bachem den Plänen des Kantons Aargau Aufwind, das gut 200 Hektaren grosse Sisslerfeld zu einem Life Science Cluster zu entwickeln. Denn der Kanton versucht seit einigen Jahren, Industrieland in der Nähe von bestehenden Biochemie- und Life-Science-Unternehmen zu kaufen, zur Baureife zu bringen und dann weiterzuverkaufen. Rund 85 Hektaren sind noch unbebaut.

Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts BAK Economics zeigt, dass die Entwicklung des Areals ab dem Jahr 2040 für den Kanton zusätzlich zwischen 2,7 und 5,3 Mrd. CHF Wertschöpfung jährlich auslösen könnte. Der Industriecluster könnte zwischen 10.000 und 15.000 Personen beschäftigen, aktuell sind es 4.000. Regierungsrat Dieter Egli, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres, sieht den Zuzug von Bachem daher als Bestätigung für das grosse Potenzial des Gebiets. «Gleichzeitig macht es deutlich, wie wichtig es ist, die Grundstücke im Sisslerfeld rasch zur Markt- und Baureife zu führen, um weitere wertschöpfungsstarke Unternehmen für eine Ansiedlung im unteren Fricktal zu gewinnen»,fügt er hinzu. (ah)

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