Luzern: Weitere Millionen für die Überbauung des EWL-Areals
Auf dem EWL-Areal in Luzern ist der Bau eines Quartiers mit Wohnungen, Flächen für Büros und Gewerbe sowie unter anderem einer neuen Feuerwache geplant. Die Projektgesellschaft soll dazu weitere Finanzmittel erhalten.
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Auf dem Areal der EWL AG sollen gemeinnützige Wohnungen, Alterswohnungen, Gewerberäume und Büroräume für EWL Energie Wasser Luzern und die Stadt Luzern entstehen. Ausserdem sind eine neue Wache für die Feuerwehr sowie Stützpunkte für den Zivilschutz und den Rettungsdienst geplant. Umgesetzt wird das Vorhaben von der EWL Areal AG, an der die drei Hauptnutzerinnen EWL, Stadt Luzern und Allgemeine Baugenossenschaft Luzern (ABL) jeweils ein Drittel der Aktien halten.
Finanzmittel in dreistelliger Millionenhöhe
Für die Finanzierung der städtischen Anliegen hat der Stadtrat beim Grossen Stadtrat verschiedene Sonderkredite von insgesamt gut 133 Mio. CHF beantragt. Damit sollen das Aktienkapital der EWL Areal AG erhöht, der Mieterausbau und die Mieten finanziert sowie der EWL Areal AG ein Darlehen von 50 Mio. CHF gewährt werden.
Die Stadt Luzern verweist darauf, dass der geplante Nutzungsmix auf öffentliche Bedürfnisse zugeschnitten sei und nicht einer rendite-orientierten Ausnutzung des Areals entspreche. Der Businessplan der Projektgesellschaft zeige eine Gesamtrendite von lediglich 2,6 Prozent. Dies sei zwar grundsätzlich vertretbar, allerdings befinde sich auch die Eigenkapitalquote auf einem tiefen Niveau. Aus Bankensicht dürfte die Risikofähigkeit der EWL Areal AG deshalb nicht ausreichend gegeben sein, befürchtet die Stadt. Daher soll die Fremdfinanzierung mit einem nachrangigen städtischen Darlehen von 50 Mio. CHF unterstützt werden. Der Grosse Stadtrat wird voraussichtlich Ende März über die Sonderkredite entscheiden. Aufgrund der Höhe wird es eine Volksabstimmung geben. Diese soll im Juni stattfinden.
Baustart könnte 2024 sein
Das Projekt Rotpunkt, dass auf dem Areal realisiert werden soll, umfasst 90 gemeinnützige Wohnungen der ABL. Viva Luzern will rund 60 altersgerechte Wohnungen realisieren. Das EWL-Gebäude wird durch einen Neubau ersetzt. Auch die drei Dienstabteilungen Tiefbauamt, Umweltschutz und Geoinformationszentrum erhalten neue Büroräume.
Geplant ist auch eine neue Feuerwache für die Berufs- und Milizfeuerwehr inklusive eines Standorts für die Zivilschutzorganisation und eines Stützpunkts für den Rettungsdienst des Luzerner Kantonsspitals. Das ehemalige Apparategebäude – das «Rote Haus» –, das im Bauinventar des Kantons Luzern als schützenswert eingetragen ist, bleibt erhalten. Es soll zu einem Treffpunkt für das Quartier und die Öffentlichkeit werden, so die Stadt.
Im Sommer 2024 soll die erste Bauetappe starten, und für den Frühling 2027 ist geplant, das neue EWL-Hauptgebäude und das Sheddach-Gebäude in Betrieb zu nehmen. Bis 2030 sollen das Wohnhofgebäude und der Stützpunkt für die Blaulichtorganisationen realisiert werden. Durch die Etappierung können Provisorien vermieden werden. (ah)