Dübendorf: Drei neue Häuser auf dem Empa-Campus
Die Eidgenössische Materialforschungsanstalt Empa hat ein Labor-, ein Multifunktionsgebäude und ein Parkhaus neu in Betrieb genommen. Die Bauten sollen auch mit Innovationen aus dem eigenen Haus punkten.
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Drei weitere Gebäude auf dem gemeinsamen Campus der Materialforschungsanstalt Empa und der Wasserforschungsinstituts Eawag in Dübendorf (ZH) sind nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt worden. Entstanden sind ein neues Laborgebäude mit jeweils 30 Laboren und Büros, ein Multifunktionsgebäude mit 1.000 qm Bürofläche und einem Bistro im Erdgeschoss sowie ein Parkhaus. Das Laborgebäude umfasst inklusive der Multifunktionsflächen im Erdgeschoss knapp 40.000 m³, das Parkhaus mit 260 Stellplätzen und das Mulitfunktionsgebäude kommen gemeinsam auf 60.000 m³. Ein bestehendes Laborgebäude aus den 1960er-Jahren wird nun abgebrochen.
Alle Neubauten sind Minergie-P-Eco zertifiziert. Entwicklungen aus den Empa-Labors kamen auch zum Einsatz, vor allem im Energie- und Gebäudebereich. Neu ist z.B. ein Feld mit 144 Erdsonden, die 100 m in die Tiefe reichen. Anstelle eines konventionellen Niedertemperatur-Erdsondenfelds handelt es sich hier um einen experimentellen Hochtemperatur-Erdsondenspeicher. Die Abwärme der Kältemaschinen wird im Sommer über die Erdsonden ins Erdreich geleitet. Der saisonale Erdwärmespeicher soll so geladen werden. Im Winter wird die Energie dem Erdreich zum Heizen wieder entzogen; der saisonale Erdwärmespeicher wird entladen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wird diese Innovation in den nächsten Jahren nun untersucht, um zu erfahren, wie sie die Energieversorgung des Campus, den Betrieb und die Versorgungssicherheit beeinflusst.
Die Eawag untersucht ausserdem, wie sich der Einsatz von Hochtemperatur-Erdsonden-Wärmespeichern auf das umliegende Erdreich, das Grundwasser und die darin lebenden Mikroorganismen auswirkt. Die Schweiz verfüge heute schon über die höchste Dichte an Erdwärmesonden in ganz Europa, daher stösst laut Empa das Projekt bei Bund und Kantonen auf reges Interesse. Zudem wird im neuen Laborgebäude dank spezieller Trenntoiletten der Urin gesammelt und zum «Water Hub» der Eawag im Institut Nest geleitet. Im dortigen Labor wird er zu Pflanzendünger verarbeitet. Beim Bau des Parkhauses kamen zudem Holzdecken zum Einsatz (IB berichtete). (aw)