Tessin: Neues Tourismusprojekt in Acquarossa
Die Gemeinde Acquarossa im Tessiner Bleniotal, bis zur Schliessung des historischen Thermenhotels in den frühen 70er-Jahren ein bekannter Thermalbadeort, soll wieder zur ganzjährigen Feriendestination werden. Den Auftakt bildet der Bau des „Sun Village Acqurossa“ als „Dorf im Dorf“.
Im Rahmen des Projekts „Sun Village Acquarossa“ sollen in der nach ihrem roten Thermalwasser benannten Gemeinde eine Hotelanlage mit Wellnessangeboten sowie Wohnungen, Restaurants und Geschäfte entstehen. Geplant ist ein 69-Zimmer-Hotel mit einem Wellness-Center und einem öffentlich zugänglichen Hallenbad sowie eine noch genau zu definierende Zahl an Wohnungen, voraussichtlich zwischen 100 und 150 Einheiten unterschiedlicher Grössen. Bauherrin ist die Sun Village Projects SA (Svp SA); das Investitionsvolumen beziffert sich lokalen Medienberichten zufolge auf 60 Mio. CHF. Gebaut werden soll auf einem Grundstück im Ortsteil Comprovasco, dessen Eigentümerin die gemeindeeigene Centro turistico Acquarossa SA ist.
Wie der Corriere del Ticino seinerzeit mitteilte, hat die Gemeinde Acquarossa im Mai 2022 die Baubewilligung für das letzte Baugesuch der Sun Village Projects SA für den Bau des Feriendorfes erteilt; gegen das Baugesuch war kein Einspruch erhoben worden. Der für Ende 2023 angekündigte Baubeginn hat sich jedoch verschoben – weil die Projektträger in den vergangenen Jahren „mit exogenen Schwierigkeiten (Pandemie und Ukraine-Krieg) konfrontiert waren, die alle wirtschaftlichen Aktivitäten verzögert haben“, wie die Gemeinde mitteilt. Daher habe der Gemeinderat von Acquarossa am 17. Dezember 2024 mehrheitlich beschlossen, die Frist für die Ausübung des Kaufrechts des gesamten Aktienkapitals der Centro Touristico SA zu verlängern: Die Investoren hätten nun ein weiteres Jahr Zeit (bis zum 31.12.2025), um die dafür erforderlichen 2,6 Mio. CHF zu bezahlen; eine Anzahlung in Höhe von 20 Prozent des Kaufpreises (520.000 CHF) hätten die Käufer schon entrichtet.
„Wir gehen davon aus, dass die Übernahme des Aktienpakets durch Svp Sa in den nächsten Monaten erfolgen kann“, erklärte Bürgermeisterin Michela Gardenghi gegenüber der Zeitung „laRegione“. Sie gehe davon aus, dass die Vorgabe, mit den Arbeiten bis Ende 2026 zu beginnen, ohne besondere Probleme eingehalten werden sollte – obwohl die Erneuerung der inzwischen abgelaufenen Baugenehmigung noch ausstehe. „Zuversichtlich stimmt auch die Grundsatzvereinbarung zwischen Svp Sa und einem Schweizer Immobilienfonds, der auf den Bau und die Verwaltung von Alpendörfern spezialisiert ist“, schreibt „laRegione“. Die Projektträger seien dabei, sowohl die Planung als auch die Finanzierung des Hotels, des angrenzenden Spas, des öffentlichen Schwimmbads und der Parkplätze abzuschliessen. Läuft alles nach Plan, soll die Hotelanlage 2028 eröffnet werden. (bw)